Adventskalender 2022 ·Clavigo von J. W. von Goethe ·Hörbücher

Kurz gesagt: Clavigo von Johann Wolfgang Goethe

Der Clavigo ist ein Trauerspiel in fünf Akten von Johann Wolfgang Gothe, das ich als Hörspiel gehört habe.

Neben dem namensgebenden Hauptcharakter Clavigo kommen in diesem Trauerspiel Marie Beaumarchais, deren Schwester Sophie Guilbert, ihr Mann, und Maries und Sophies Bruder Beaumarchais vor. Außerdem spielt Carlos, der beste Freund von Clavigo, eine tragende Rolle.

Clavigo war mit Marie zusammen und wollte sie auch heiraten. Als er sich von ihr trennt, kommt ihr Bruder Beaumarchais nach Madrid und stelle Clavigo zur Rede. Dieser muss ihm ein Schuldeingeständnis unterschreiben, dass der Bruder nutzen möchte, um den guten Ruf seiner Schwester zu rehabilitieren. Clavigo bereut dieses Eingeständnis sofort. Als er Marie sieht, will er sie eigentlich doch wieder heiraten, weshalb Beaumarchais ihm das Schuldeingeständnis zurückgibt. Carlos überlegt schon wie sie an das Schriftstück kommen können, doch Clavigo beruhigt ihn und Carlos überredet Clavigo Marie doch nicht mehr zu heiraten. Marie ist durch dieses ganze Hin und her und durch die Rachegelüste ihres Bruders bald schon so geschwächt, da sie nach der Trennung auch gesundheitliche Probleme hatte, dass sie kurz darauf stirbt. Sie liebt Clavigo immer noch und ihr letztes Wort ist sein Name. Als Clavigo zufällig an einem Trauerzug vorbeikommt, bekommt er mit, wer hier zu Grabe getragen wird: Marie. Er hadert mit seinem Schicksal und kämpft gegen Beaumarchais, wodurch es zu seinem Tod kommt. Clavigo stirbt in dem Wissen, dass Marie ihn geliebt und er sie verraten hat.

Das Trauerspiel erinnert natürlich ein bisschen an Romeo und Julia und ich musste an der ein oder anderen Stelle auch an die Romane von Jane Austen denken. Es geht um eine tragische Liebe, die beide „Liebenden“ ins Unglück stürzt, weil sich einer von beiden nicht für den anderen entscheiden kann. Dieses Stück hat eigentlich alles, was man für eine gute Tragödie braucht: Intrigen, Liebe, Rachegelüste, Gewalt und Tod. Goethe erzählt diese Geschichte auf unglaublich spannende Weise.

Das Hörspiel, das ich gehört habe, stammt vom SWR2 und wurde 1958 aufgenommen. In den Sprechrollen waren unter anderem Michael Degen, Peter Mosbacher und Lieselotte Rau. Leider kann ich zu den einzelnen Sprecher:innen nicht so viel sagen, weil ich keine Zuordnungen der Sprecher:innen zu den Rollen gefunden habe, aber das ist vielleicht auch gar nicht so schlimm, denn mir haben sie alle recht gut gefallen. Ich habe das Hörspiel zweimal gehört um mich zurecht zu finden. Mich hat es ein bisschen an ein Theaterstück erinnert, bei dem man erst beim zweiten Mal die Details aufnimmt. Das lag vielleicht auch daran, dass es schon relativ alt ist.

Insgesamt ist der Clavigo von Johann Wolfgang Goethe ein spannendes Trauerspiel, das viele interessante Themen in sich vereint und mich an andere Werke aus der Literaturgeschichte erinnert. Wer Goethe und Klassiker mag, kann mit diesem Stück seine Freude haben und ich verstehe gar nicht, warum man es so selten in der Schule liest.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers

Bei der Geschichte Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers handelt es sich um eine Lord Peter Wimsey-Geschichte. Lord Peter Wimsey ist zu einer Weihnachtsfeier bei Bekannten eingeladen. Dort wird gegessen und es werden Spiele gespielt: Während einem der Spiele verschwindet die berühmte Perlenkette der Tochter der Familie. Nach ausführlicher Suche und Durchsuchen sämtlicher Anwesender bleibt die Kette verschwunden. Peter Wimsey, als Detektiv bekannt, soll den Fall untersuchen und gemeinsam mit dem Hausherrn macht er sich auf die Suche. Dabei findet er zwar das Perlenhalsband, weiß aber noch nicht wer der Täter ist…

Ich mag diese Geschichte total gerne. Ich mag es, dass die Verdächtigen alle gemeinsam feiern und eigentlich klar ist, dass einer von ihnen das Perlenhalsband genommen haben muss. Damit handelt es sich also um einen Whodunit, allerdings mit dem Unterschied, dass hier kein Mord geschieht, sondern „nur“ ein Diebstahl. Das passte auch ganz gut zur Atmosphäre (denn so ist niemand der anwesenden Gäste ein Mörder), sondern eben nur ein Dieb. Die Atmosphäre wirkt auch sehr weihnachtlich mit der Weihnachtsgesellschaft, dem Essen und den Spielen.

Man muss den Protagonisten und Detektiv Lord Peter Wimsey nicht kennen und kann dennoch folgen. Für Fans der Lord Peter Wimsey-Reihe ist es aber total schön den Detektiv in dieser Geschichte wieder zu treffen.

Friedhelm Ptok hat diese Geschichte, Das Perlenhalsband, eingesprochen. Ich muss sagen, dass er ganz wunderbar zu dieser Geschichte passte. Ich mag es, dass der Sprecher schon etwas älter klingt, denn das passt gut zur Gediegenheit des Detektivs und des Hausherrn. Für mich war der Sprecher einfach perfekt für die Geschichte.

Alles in allem hat mir Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers sehr gut gefallen. Ich mag es, dass Lord Peter Wimsey als Detektiv in der Geschichte agiert. Ich mag die weihnachtliche Atmosphäre, den Fall selbst und dass es sich hierbei um einen Whodunit handelt. Der Sprecher Friedhelm Ptok passt gut zur Geschichte und ich habe ihm gerne zugehört.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace

In der Geschichte Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace geht es um einen Steward auf einem großen Passagierschifft. Dieser erzählt aus seiner Sicht was auf der Reise geschah: An Board befindet sich eine ihm bekannte Falschspielerbande, der er aber gewähren lässt, da diese den Reisenden nicht allzu große Beträge abnehmen. Als während einer Weihnachtsfeier ein Weihnachtsmann durch die Gänge geht und aus allen unverschlossenen Kabinen einige Schmuckstücke an sich nimmt, sind die Passagiere ungehalten, obwohl viele den Weihnachtsmann gesehen und sogar gegrüßt haben. In den Kabinen hat er nur ein kleines Zelluloid-Püppchen zurückgelassen, das die Bestohlenen aber nicht tröstet. Als kurz darauf ein Mann über Bord geht und der hinterher geworfene Rettungsring nicht leuchtet (an den Rettungsringen ist ein Kanister angebracht, dessen Flüssigkeit durch eine chemische Reaktion zu leuchten beginnt, wenn der Rettungsring geworfen wird, damit man diesen zusammen mit dem Vermissten wiederfinden kann), hat der Steward einen Verdacht…

Ich fand es sehr schade, dass man die Figuren nicht so richtig kennenlernen kann. Ja, das liegt natürlich auch an der Kürze, aber nicht mal über den Erzähler, den Steward, erfährt man etwas, außer, dass er eben Steward auf dem großen Passagierschiff ist und wohl schon einiges gesehen hat. Das fand ich dann doch ein bisschen wenig und sehr schade.

Ich habe die Geschichte zwei Mal gehört und fand sie irgendwie ziemlich verwirrend, was wahrscheinlich auch daran lag, dass ich zu den Figuren keinen richtigen Zugang gefunden habe. Ich weiß auch nicht, ob das bei anderen Wallace-Krimis besser ist, denn das war mein erster Wallace. Eigentlich war ich sehr gespannt auf die Krimis von diesem Autor, aber jetzt bin ich etwas zurückhaltender.

Gelesen wurde das Hörbuch von Wanja Mues, den ich schon aus ein paar Hörbüchern kenne und bisher ganz gerne mochte. Ich finde, er hat ganz gut in das Hörbuch gepasst, obwohl ich nicht sagen kann, ob er zum Erzähler gepasst hat, weil ich ja zu diesem – wie oben beschrieben – zu wenige Infos hatte. So konnte mir die Stimme nicht mal richtig dabei helfen, einen besseren Zugang zu erhalten, obwohl das nicht am Sprecher lag. Ich mag Wanja Mues als Hörbuch-Sprecher total gerne.

Insgesamt fand ich Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace relativ verwirrend und nicht so richtig weihnachtlich, dennoch hat es mir gut gefallene mal einen neuen Krimi-Autor kennen zu lernen, aber ich werde mir gut überlegen, ob ich noch einmal zu einem seiner Krimis greifen werde. Wanja Mues hat mir aber, wie so oft, gut gefallen.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie erzählt Miss Marple eine Geschichte. Vor einiger Zeit begegnete sie in einem Kurhotel einem jungen Paar und sofort ist sich die ältere Dame sicher: Der Mann hat vor, seine Frau zu töten. Nachdem der erste Mordanschlag, wie ein Unfall getarnt, glimpflich ausfiel, versucht Miss Marple nach Kräften den Mord zu verhindern und doch wird die junge Frau nur kurze Zeit später ermordet in ihrem Hotelzimmer aufgefunden, aber ihr Ehemann hat ein hieb- und stichfestes Alibi.

Ich mag Miss Marple als Figur ja ganz gerne, obwohl sie immer wieder so altklug wirkt. Ich mag ihre belehrende Art nicht, aber sie hat auch etwas mütterliches und ich glaube, da sie immer wieder so unterschätzt wird, bleibt ihr gar nichts anderes übrig als eine direkte Art an den Tag zu legen. Gerade dieses Verhalten zeigt sie ja auch in ihrem analytischen Denken und beim Aufklären ihrer Fälle.

Die Erzählsituation finde ich auch ganz interessant: Miss Marple weiß schon wie die Geschichte ausgeht, weil sie sie im Nachhinein einer Gruppe von Bekannten erzählt. So baut sie die Geschichte nach und nach auf und bringt alle relevanten Elemente mit ein, aber man durchblickt als Hörer:in erst am Ende inwiefern alle Details zusammenhängen; so ein Aufbau gefällt mir gut.

Gesprochen wird diese erste Geschichte der Hörbuch-Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis von Beate Himmelstoß. Ich kenne die Stimme, weiß aber gerade nicht mehr woher, aber ich muss sagen, dass sie ganz wunderbar zu Miss Marple passt. Da die Begebenheit ja von Miss Marple erzählt wird, passt hier auch eine Hörbuch-Adaption ganz toll zur Geschichte.

Insgesamt hat mir Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie in dieser Hörbuch-Adaption gut gefallen, obwohl ich die Geschichte schon kannte. Ich mag aber Weihnachtskrimis sehr und freue mich deshalb über neue Adaptionen; außerdem hält die Weihnachtskrimi-Anthologie auch noch einige andere Geschichten bereit.

Adventskalender 2022 ·Der Tod kommt leise von A. Lane ·Hörbücher

Kurz gesagt: Der Tod kommt leise von Andrew Lane

Im fünften Band der Young Sherlock Holmes-Reihe Der Tod kommt leise von Andrew Lane geht es direkt dort weiter, wo der vierte geendet hat. Sherlock wurde auf ein Schiff nach Shanghai verfrachtet, und muss unterwegs nicht nur einen gewaltigen Sturm überstehen, sondern auch einen Piratenangriff abwehren. Aber auch in Shanghai gibt es einige Abenteuer zu bewältigen: sein Freund, der chinesische Koch, wird von einer Schlange gebissen. Als kurz darauf noch der Vater seines neuen Freundes Cameron von einer Schlange gebissen und getötet wird, ist Sherlock klar, dass es sich nicht um einen Zufall handeln kann. Gemeinsam mit den beiden Söhnen der Männer, die seine neuen Freunde geworden sind, ermittelt er…

Beim fünften Band ist es dringend notwendig, dass man zuvor den vierten Band kennt, aber ich würde grundsätzlich empfehlen, die Titel in der richtigen Reihenfolge zu hören/lesen. Hier ist es aber so, dass der fünfte Band direkt an das Ende des vierten Bandes anschließt.

Mir tat auch in diesem Band Sherlock leid, da er hier in argen Schwierigkeiten steckt. Aber er zeigt, dass er aus vielen Situationen das Beste zu machen weiß. Und vor allem das Ende – zu dem ich aber nicht mehr sagen möchte – war wirklich schlimm. Tragisch fand ich auch den Fall selbst, denn beide neuen Freunde von Sherlock verlieren ihre Väter. Davon abgesehen, dass mir das Schicksal der drei Jungs sehr nahe ging, fand ich den Fall selbst recht spannend, obwohl mir die Auflösung doch etwas zu schnell ging, aber ich vermute, dass auch das daran liegt, dass es sich hier um eine gekürzte Hörbuch-Adaption eines längeren Werkes handelte.

Die Ereignisse, die sich im Hintergrund abgespielt haben, zu denen ich jetzt nicht mehr sagen will, weil ich niemanden spoilern möchte, fand ich aber nicht gut. Ich habe einfach das Gefühl, dass Sherlock durch diese Reise in den Abgrund gestoßen wurde, der in engem Zusammenhang mit seinen späteren Problemen stehen könnte. Schade fand ich auch, dass Sherlocks Freunde nicht vorkamen (auch wenn er neue gefunden hat). Obwohl sie ihm ja mehr als einmal aus der Klemme geholfen haben, scheint ihnen sein Verschwinden nicht so viel auszumachen, was irgendwie nicht in den Kontexten der vorherigen Bände passt.

Insgesamt fand ich den fünften Band der Young Sherlock Holmes-Reihe ganz in Ordnung und ich hoffe einfach, dass die nächsten Bände wieder etwas versöhnlicher ausfallen. Was mir bisher gut gefällt, ist, dass Sherlock so viel in der Weltgeschichte (Russland, USA, Schottland, Frankreich) rumkommt; das finde ich ein interessantes Konzept für die Reihe.

Hörbücher ·Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord von T. E. Kinsey

Inhaltsangabe: Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord von T E Kinsey

Emily Hardcastle und ihre Zofe Flo Armstrong bekommen im vierten Band, Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord, der Reihe überraschend Besuch von einer Schauspieltruppe, die eigentlich bei ihrer Freundin Lady Farley-Stroud hätten unterkommen sollen.

Emily freut sich, den beiden Schauspielerinnen und ihrem Kollegen und dem Chef der Truppe, bei sich aufzunehmen. Zusätzliche Hilfe erhalten die Hausangestellten von einem Diener und einem Stubenmädchen der Farley-Strouds. Am ersten Abend will die Truppe ihren Film vorführen, in dem es um eine Hexe geht, die sich in einen Jüngling aus dem Dorf verliebt. Um die Liebe dieses jungen Mannes zu erhalten, muss sie zuvor die Dorfschönheit vergiften, woraufhin der junge Mann aber verrückt wird und vom Kirchturm springt. Außerdem gibt es noch einen Hexenjäger, der ebenfalls stirbt.

Am nächsten Morgen wird einer der Schauspieler, der Hexenjäger, tot aufgefunden. Offenbar wurde er auf die gleiche Art getötet wie seine Figur im Film. Die schöne junge Schauspielerin wird als nächstes auf die gleiche Art getötet wie ihre Filmfigur und natürlich geraten die anderen Filmleute ein bisschen in Panik, denn die Schauspielerin der Hexe will auf keinen Fall die nächste sein.

Neben diesen Ermittlungen beschäftigt Lady Hardcastle aber noch etwas anderes: ein Geist aus der Vergangenheit. Der Mann, der ihren Ehemann ermordet hat, den sie kurz darauf eigenhändig erschoss, soll plötzlich in London gesichtet worden sein…

Hörbücher ·Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord von T. E. Kinsey

Rezension: Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord von T E Kinsey

Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord von T E Kinsey ist der vierte Band der Lady Hardcastle-Reihe (Ein englischer Wohlfühlkrimi). Da ich den Krimi wieder als Hörbuch gehört habe, gehe ich sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium ein.

Der vierte Band der Reihe spielt wieder in Littleton Cotterell, deshalb kommen auch einige bekannte Gesichter, nämlich die Dorfbewohner, wieder vor. Das mag ich sehr gerne, weil man die Figuren schon kennt und sie inzwischen ja auch ins Herz geschlossen hat. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass zwei Musiker aus dem ersten Band wieder vorkamen, die ich ebenfalls recht gerne mochte.

Der Fall selbst hat mir wieder gut gefallen. Es dauert relativ lange bis der Fall komplett aufgebaut ist, aber dann gibt es einige Morde kurz hintereinander. Ich kann mir vorstellen, dass der Krimi für Menschen, die die Reihe noch nicht kennen, ein paar Längen hat, aber ich habe es genossen endlich mal ein bisschen mehr Hintergründe von den beiden Protagonistinnen zu erhalten.

Auch die beiden Protagonistinnen zeigen sich wieder von ihrer besten Seite. Ich hatte zwar an der ein oder anderen Stelle das Gefühl, dass Florence Armstrong etwas genervt ist von ihrer Chefin, aber das hat sich dann durch viele kleine Nettigkeiten zwischen den beiden wieder relativiert. Für Lady Hardcastle gibt es aber auch einen Schreckmoment: Der Mann, der damals ihren Ehemann erschoss und den sie in der Folge erschossen hat, scheint doch noch zu leben. Hierzu ist für mich auch noch die ein oder andere Frage offen geblieben, und ich hoffe, dass diese dann im nächsten Band beantwortet werden. Davon abgesehen erfahren wir etwas mehr über die Zeit in Asien und wie Lady Hardcastle überhaupt zu ihrem Ehemann kam und wie sie zu ihrem Job als Spionin für das Empire gekommen ist. Auch wie Flo in den Dienst von Lady Hardcastle gekommen ist, wird in diesem Band endlich ausführlich berichtet. Mir hat es sehr gut gefallen, dass wir all diese Details endlich erhalten, denn da ich die beiden Protagonistinnen sehr mag, hat mich das natürlich brennend interessiert.

Julia von Tettenborn, die Sprecherin des Hörspiels, hat mir wieder gut gefallen. Ich liebe es wie sie Lady Hardcastle und vor allem Flo, da auf ihr die meiste Zeit ja der Fokus liegt, zum Leben erweckt. Ich könnte ich einfach stundenlang zuhören und genieße es wie sie auch die anderen Dorfbewohner:innen spricht und ihnen jeweils eine eigene Stimme gibt. Für mich ist alleine die Sprecherin schon ein Grund auch weitere Bände der Reihe hören zu wollen (davon abgesehen liebe ich aber auch die Reihe selbst mit den beiden tollen Hauptfiguren).

Insgesamt gibt es von mir auch für diesen Band der Lady Hardcastle-Reihe wieder eine klare Empfehlung, denn auch in ihrem vierten Abenteuer überzeugen die beiden Protagonistinnen durch ihren Mut und ihren Spürsinn. Ich liebe Flo und Lady Hardcastle und möchte noch viele weitere Abenteuer von den beiden hören. Auch Julia von Tettenborn überzeugt als Sprecherin in Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord von T E Kinsey.

 

 

 

Danke an Random House Audio für das Hörbuchrezensionsexemplar!

Der große Grabraub von A. B. Greenfield ·Hörbücher

Kurz gesagt: Der große Grabraub von Amy B. Greenfield

Der große Grabraub von Amy B. Greenfield ist der zweite Teil der Katzendetektiv Ra-Reihe. Auch diesen habe ich als Hörbuch gehört, sodass ich sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen werde.

Ra ist mit seinen Freunden Khepri und Miu zum Tal der Könige gefahren, um dort die Bauarbeiten am königlichen Grab zu überwachen und weil Ra für das Grab gemalt werden soll. Als sie während ihres Aufenthalts von einem Grabraum erfahren, machen sich Ra, Miu und Khepri direkt an ihre Ermittlungen. Ein Cousin von Miu wohnt zufällig im Arbeiterdorf, wo die Arbeiter wohnen, die an den Gräbern im Tal der Könige arbeiten. Gemeinsam mit diesem Kater fangen sie ihre Ermittlungen an, nachdem sie das Grab, das ausgeraubt wurde, besichtigt haben. Sie befragen die Tiere in der Umgebung und finden so einige nützliche Hinweise…

Auch der zweite Teil ist von Dietmar Bär eingesprochen. Ich mag ihn ja unglaublich gerne und genieße es, ihm zuzuhören. Da er auch schon den ersten Band eingesprochen hat, hätte ich es komisch gefunden, wenn er nicht auch den zweiten Band eingesprochen hätte. Ich finde, Diemar Bär ist ein toller Sprecher und gibt den einzelnen Charakteren eine eigene Stimme, sodass man immer weiß, wer gerade spricht.

Ra zeigt auch im zweiten Band wieder seine hochnäsige Haltung, aber er lernt aus seinen Fehlern und schafft es, auch die Perspektiven der ärmeren Menschen anzunehmen und zeigt hier eine Entwicklung, die mir gut gefallen hat. Miu spielt in diesem Band eher eine kleinere Rolle, weil sie gemeinsam mit ihrem Cousin ermittelt und der Fokus eher auf Ra und Khepri liegt. Khepri zeigt sich auch hier wieder als Vermittler, der Informationen sammelt und der vor allem die richtigen Schlussfolgerungen zieht. Insgesamt sind die drei, also Miu, Ra und Khepri, ein gutes Team, das produktive Ermittlungen anstellt.

Die angesprochenen Themen wie Freundschaft und in schweren Zeiten für einander einzustehen und sich zu helfen fand ich genauso toll wie das Thema Mut und auch dann, wenn man wirklich Angst hat, mutig zu handeln, fand ich einfach schön. Ich war wirklich gerührt davon und finde es schön, wenn solche Themen auf eine solch leicht verständliche Weise angesprochen werden.

Darüber hinaus war der Fall auch sehr spannend. Den neuen Fall der Detektivgruppe im Tal der Könige anzusiedeln und hier einen großen Raub untersuchen zu lassen, fand ich eine schöne Idee. Ich mochte die Ermittlungsarbeit auch in diesem Band wieder und wie die beiden Detektivduos (Kehpri & Ra und Miu & ihr Cousin) auf unterschiedlichen Wegen zu ähnlichen Ergebnissen kamen. Ich muss aber sagen, dass es dieses Mal die ein oder andere etwas gruseligere Stelle gab, die jetzt zwar nicht wirklich schlimm war, aber für etwas jüngere Zuhörer:innen dann vielleicht schon ein bisschen gruselig wirken könnte.

Ich fand es schön wie die Autorin wichtige Fachbegriffe über das ägyptische Leben und den Totenkult einfach in die Geschichte eingearbeitet hat.

Alles in allem hat mir Der große Grabraub (Band 2 der Katzendetektiv Ra-Reihe) von Amy B. Greenfield gut gefallen und ich empfehle vor allem das schöne Hörbuch wegen Dietmar Bär gerne weiter. Ich mag auch den Fall, die Fakten, die man über Ägypten lernen kann und die Freundschaft der Detektive sehr; vor allem auch wie sie auf die Lösung zu ihrem zweiten Fall gekommen sind.

Der Zauberer von Oz von L. F. Baum ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum

Dorothy wird in Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum durch einen Wirbelsturm von Kansas, ihrer Heimat, in ein fernes, fremdes Land getragen.

Gemeinsam mit ihrem Hund möchte Dorothy zurück nachhause. Sie erfährt, dass nur der Zauberer Oz in der Smaragdstadt sie wieder zurück nachhause schicken kann. Auf ihrem Weg lernt sie die Vogelscheuche kennen. Diese möchte Verstand erhalten, weil ihr Kopf ja nur mit Stroh gefüllt ist. Kurz darauf entdecken Dorothy, die Vogelscheuche und der Hund einen Blechmann im Wald. Dieser steckt in einer Rost-Starre und muss von Dorothy und der Vogelscheuche geölt werden, damit er sich wieder bewegen kann. Der Blechmann möchte ein Herz erhalten. Als letzter Wegbegleiter stößt der feige Löwe zu ihnen. Der greift die Gruppe an und direkt stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um einen Feigling handelt. Der Löwe möchte vom Zauberer gerne Mut erhalten.

Nun müssen sich die neuen Freunde gemeinsam durchschlagen und viele Abenteuer bestehen: sie müssen über einen reißenden Fluss, eine tiefe Schlucht und durch dunkle Wälder wandern bis sie in die Smaragdstadt kommen. Dort stellt sich aber schon bald heraus, dass der Zauberer eine Gegenleistung für seine Hilfe haben möchte…

Der Zauberer von Oz von L. F. Baum ·Hörbücher

Rezension: Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum

Bei Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum handelt es sich um einen Kinderbuchklassiker. Neben Dorothy und ihrem Hund Toto gehören die Vogelscheuche, der Blechmann und der feige Löwe zu der kleinen Gruppe.

Ich muss sagen, dass ich keinen richtigen Zugang zu den einzelnen Figuren erhalten habe. Vor allem Dorothy, der ja der einzige Mensch der Gruppe ist, hatte ich keinen Zugang und fand sie total unsympathisch. Toto hat eigentlich keine wirkliche Rolle, weshalb ich zu ihm wenig sagen kann. Der feige Löwe zeigt sich mehr als einmal als deutlich mutiger als er sich wohl selbst zugetraut hätte. Die Vogelscheuche hat den ein oder anderen klugen Einfall und damit schon den Verstand, den sie sich vom Zauberer erhofft und der Blechmann möchte ein Herz, das er während seiner Reise auch mehr als einmal zeigt (wobei man darüber streiten kann, er aber angeblich aus Mitgefühl handelt). Da die Reise so für mehr als eine der Figuren unnötig ist, fand ich es irgendwie seltsam, dass sie immer wieder darauf behaart haben, dass sie Verstand, ein Herz oder Mut haben wollen. Einzig Dorothys Wunsch zurück nachhause zu kommen, konnte ich nachvollziehen (wobei sie es nie Zuhause genannt hat, sondern immer nur den Staat Kansas als Zielort, was ich etwas seltsam fand).

Besonders gut haben mir die Stellen gefallen, wo sich die Freunde gegenseitig helfen mussten und sie über sich hinausgewachsen sind. Ich hätte mir aber gewünscht, dass der Zauberer am Ende darauf verweist, dass die jeweiligen Wünsche nicht erfüllt werden müssten, da Löwe, Blechmann und Vogelscheuche diese Eigenschaften schon selbst angeeignet hätten. Aber ich mochte es sehr, dass sie auch später noch zusammenhalten und Dorothy helfen wollen, nachhause zurück zu kommen.

Leider fand ich manche Stellen aber auch sehr langweilig und es zog sich, meiner Ansicht nach, an der ein oder andere Stellen ziemlich in die Länge. Hinzu kam, dass es zwei Enthauptungen gibt, die sogar explizit erwähnt werden (allerdings ohne eine ausführliche Beschreibung). Für ein Kinderbuch fand ich es aber doch ziemlich brutal und diese Brutalität an den Stellen auch unnötig und für mich hat sie die falsche Botschaft versandt (der Löwe greift ein Monster im Schlaf an, von dem er nur durch Hörensagen weiß, dass es andere angegriffen hat und der Blechmann enthauptet ein Tier, weil es sich wie ein wildes Tier verhält).

Ich mag das Cover der Hörbuch-Adaption von cbj audio total gerne. Auch mag ich die Stimme von Heike Makatsch. Ich finde, man kann sich einfach hinsetzen und ihr zuhören und sich in die Geschichte fallen lassen. Auch beim Trotzkopf hat mir ihre Stimme schon sehr gut gefallen, aber auch zu diesem Kinderbuch-Klassiker hat sie sehr gut gepasst. Vielleicht lag es an den Kürzungen, dass ich keinen richtigen Zugang zu den Figuren gefunden habe, aber ich weiß gerade nicht, wo man gekürzt hat, da man diese auf jeden Fall nicht bemerkt.

Alles in allem hat mir Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum ganz okay gefallen. Der Inhalt ist an sich eine schöne Geschichte über Freundschaft und den Zusammenhalt in schwierigen Lebenslagen, schade fand ich die unnötige Brutalität und dass mir der Zugang zu den Figuren gefehlt hat. Die Adaption als Hörbuch hat mir aber gut gefallen und ich mag die Stimme von Heike Makatsch.

 

 

 

Danke an cbj audio für das Hörbuchrezensionsexemplar!