Die große Hercule Poirot Edition von A. Christie ·Hörbücher

Rezension: Die große Hercule Poirot Edition von Agatha Christie

Die große Hercule Poirot Edition vereint 24 Kurzgeschichten mit dem Meisterdetektiv Hercule Poirot aus der Feder Agatha Christies. Die Box besteht aus 12 CDs, auf denen insgesamt die 24 Geschichten sind:

CD 1: Die Augen der Gottheit

CD 2: Die mysteriöse Wohnung, Das Mysterium von Hunter’s Lodge

CD 3: Der raffinierte Aktiendiebstahl, Das Abenteuer des ägyptischen Grabes

CD 4: Der Juwelenraub im Grand Hotel, Der entführte Premierminister

CD 5: Das Verschwinden Mister Davenheims, Die Tragödie von Marsdon Manor

CD 6: Das Abenteuer des italienischen Edelmannes, Das fehlende Testament

CD 7: Stille vor dem Sturm, Der verräterische Garten, Poirot und der Kidnapper (Anfang)

CD 8: Poirot und der Kidnapper (Schluss), Die Pralinenschachtel, Die verlorene Mine

CD 9: Mord auf dem Siegesball, Tot im dritten Stock

CD 10: Poirot geht stehlen, Lasst Blumen sprechen

CD 11: Das Abenteuer des Kreuzkönigs, Das Geheimnis des Plymouth-Express

CD 12: Das Erbe der Familie Lemesurier, Die mysteriöse Angelegenheit in Cornwall

Die einzelnen CDs befinden sich in Pappschubern in einer Pappbox. Neben diesen Schubern befindet sich auch noch ein Begleitheft im gleichen Format und mit dem gleichen Cover in der Box. Die Box wirkt durch die Aufmachung und das edle Cover sehr wertig.

Das Cover zeigt einen Mann, der wohl Hercule Poirot sein soll, aber ich finde, er sieht im nicht sonderlich ähnlich. Außerdem ist die Grundfarbe des Covers golden und am Rand befinden sich schwarze Muster, die auf der Box sogar samtig hervorgehoben sind und sich deshalb ertasten lassen. Mir gefällt das Cover sehr gut.

Das beigelegte Heft enthält Informationen zu Agatha Christie und dem Sprecher, Martin Maria Schwarz. Außerdem einen Text(auszug) von Agatha Christie selbst über ihren Detektiv Hercule Poirot, in dem sie erzählt wie sie auf die Figur des belgischen Detektivs kam und wie ihre Beziehung zu ihm war. Außerdem gibt es eine Kapitelaufteilung mit der Zuordnung der CDs mit den Kurzgeschichten und den Beteiligten der einzelnen Geschichten. Dieses Heft ist wirklich hilfreich und hat einen richtigen Mehrwert für das Hörbuch.

Ich muss sagen, dass ich Martin Maria Schwarz als Sprecher für Poirot nicht so passend fand. Irgendwie passte seine Stimme nicht so gut und mir hat auch die Art wie er den Dialekt von Poirot gesprochen hat, nicht so gut gefallen, denn es passte irgendwie nicht zu dem älteren belgischen Detektiv. Ich weiß natürlich, dass es in diesem Sammelband durch die vielen Geschichten etliche Nebenfiguren gibt, aber viele der weiblichen (ausländischen) Figuren klangen gleich und die anderen Figuren haben meiner Ansicht nach auch keine eigene Stimme erhalten (Ausnahme ist hier Japp von Scotland Yard). Das hat mir wirklich gefehlt und mich deshalb gestört.

Die Geschichten selbst waren eine interessante Mischung. Natürlich waren welche dabei, die ich spannender fand und andere, die ich schon kannte, oder die ich einfach nicht so toll fand. Was mich aber gestört hat, war, dass die Geschichten offenbar nicht in chronologischer Reihenfolge vorkamen. Durch die Autorin gibt es keine zeitliche Einordnung wann die Geschichten spielen und da diese nicht mal in der Veröffentlichungsreihenfolge (oder der Reihenfolge in der sie spielen) auf diesen CDs drauf sind. So kam es, dass Hastings, Poirots Sidekick, in einer Geschichte mittendrin auf einmal bereits weg war, in der nächsten aber wieder vorkam. Das fand ich schade, weil ich mich bei dem ein oder anderen Geheimnis gefragt habe, ob ein anderes Abenteuer davor schon geschehen war oder erst noch folgen wird. Dadurch könnte man viel besser miträtseln und sich besser auf die Geschichten einlassen. Man hätte beispielsweise im beiliegenden Heftchen ergänzen können, aus welcher Kurzgeschichtensammlung der Autorin die einzelnen Geschichten stammen.

Alles in allem hat mir Die große Hercule Poirot Edition von Agatha Christie gut gefallen. Ich hätte mir noch ein paar mehr Infos zu den einzelnen Kurzgeschichten gewünscht und einen anderen Sprecher, weil Martin Maria Schwarz für mich den belgischen Detektiv nicht so überzeugend interpretiert hat. Das Cover, die CD-Box und das Heftchen haben mir aber gut gefallen.

 

 

 

Danke an Der Hörverlag für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!

Hörbücher ·Smaragdgrün von K. Gier

Kurz gesagt: Smaragdgrün von Kerstin Gier

Im dritten Teil der Edelstein-Trilogie Smaragdgrün von Kerstin Gier endet Gwendolyns und Gideons Abenteuer. Gwendolyn findet heraus, dass der Graf es auf den Stein der Weisen abgesehen hat, der ihn unsterblich machen soll. Dafür muss Gwendolyn allerdings sterben. Um das zu verhindern, versammelt Gwendolyn ihre Vertrauten um sich und überlegt sich einen Plan….

Im ersten Band mochte ich Gwendolyn noch ganz gerne. Im zweiten fand ich ihre Entscheidungen und noch unverständlich. Auch in diesem Band trifft sie Entscheidungen, die ich gar nicht nachvollziehen konnte, aber ich mochte sie doch lieber als im zweiten Band.

Gideon war mir in den vergangenen Bänden nicht sympathisch aber in diesem Band mochte ich ihn eigentlich ganz gerne. Man erfährt endlich mal etwas über seine wahren Gefühle und seine Gedanken. Das hat mir endlich einen Zugang zu ihm verschafft. Ich weiß aber nicht, ob dieses Gefühl nichts über ihn zu Wissen nicht von den Kürzungen des Hörbuchs kommt.

Das Hörbuch wurde wieder von Josefine Preuß eingesprochen, deren Stimme ich inzwischen mit Gwendolyn verbinde. Deshalb finde ich es gut, dass sie alle drei Teile eingesprochen hat. Ich finde es zwar immer schade, wenn ein Hörbuch gekürzt wird, aber ich finde es in diesem Fall nicht so schlimm.

Dazu auch noch eine Sache zur Handlung: die Handlung ist sehr spannend und ich mag die grundlegende Idee dahinter. Ich finde nur die Erzählsituation etwas seltsam: alle drei Bände spielen innerhalb weniger Wochen und es wirkt irgendwie seltsam, dass es sich um einzelne Bände handelt.

Alles in allem hat mir der dritte Band der Edelstein-Trilogie Smaragdgrün von Kerstin Gier gut gefallen. Ich mag die spannende Handlung, das Weltbild, die beiden Hauptfiguren und die Stimme der Sprecherin.

Der Tod ruft seine Geister von A. Lane ·Hörbücher

Kurz gesagt: Der Tod ruft seine Geister von Andrew Lane

Der Tod ruft seine Geister von Andrew Lane ist der sechste Band der Young Sherlock Holmes-Reihe. Da die Bände logisch aufeinander aufbauen, sollte man die vorhergehenden Bände kennen. Ich habe diesen Band auch wieder als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Endlich! Endlich ist Sherlock zurück, doch sobald er von seinem Bruder Mycroft vom Hafen in Irland abgeholt wurde, wird er in ein neues Abenteuer verwickelt: Sein Bruder ist in Irland um ein Medium zu begutachten, das seine Dienste derjenigen Regierung zur Verfügung stellt, die am meisten dafür zahlt. Um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, werden einige Vorführungen und Séancen organisiert. Sherlock macht sich sofort daran, die Geheimnisse dahinter zu ergründen, denn für ihn und Mycroft ist klar, dass es sich dabei um Tricks handeln muss. Die Vertreter aus Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland glauben hingegen an die Fähigkeiten des Mediums. Als dann aber nicht nur Mycroft niedergeschlagen wird, sondern auch eine junge Bedienstete tot aufgefunden, nimmt der Fall eine unerwartete Wendung. Und richtig turbulent wird es als plötzlich der Vertreter der amerikanischen Regierung vor Sherlock steht: Mr. Crowe, der natürlich seine Tochter Virginia mitgebracht hat…

Dieser Band hat mir wieder deutlich besser gefallen als die vorherigen Bände. Dieses Mal spielt sich der größte Teil der Handlung auf, um und unter der Burg ab, sodass es nicht wieder seltsame Verfolgungsjagden durch unbekannte Städte gibt. Sherlock ermittelt hier wirklich von Grund auf und findet so Stück für Stück heraus, was hinter den angeblichen Kräften des Mediums steckt. Das hat mir total gut gefallen.

Ich mag es auch, dass in diesem Band – zwar spät, aber immerhin – wieder viele der bekannten Charaktere versammelt sind: Neben Mycroft und Sherlock, die ziemlich von Anfang an mitspielen, kommen auch Virginia und ihr Vater Mr. Crowe vor. Außerdem eilen Rufus Stone und Matty zu ihrer Unterstützung herbei und sind beim großen Schlag anwesend. Das fand ich toll und hatte wieder das Flair der ersten Bände, die ich bisher am meisten mochte.

Ich habe hier überhaupt nicht gemerkt, dass das Hörbuch gekürzt war, denn es gab keine seltsamen Logiklücken und auch sonst nichts was darauf hingedeutet hätte. Ich mag es auch, dass Jona Mues wieder der Sprecher war, da man seine Stimmen für Sherlock, Mycroft, Matty, Mr. Crowe und Rufus Stone bereits kennt und diese hier dann auch an den Stimmen wiedererkennen kann.

Alles in allem hat mir der sechste Band der Reihe Der Tod ruft seine Geister von Andrew Lane wieder besser gefallen und ich freue mich schon auf den siebten Band der Young Sherlock Holmes-Reihe.

Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Rezension: Die schönsten Weihnachtskrimis

In der Hörbuch-Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis sind Krimis von verschiedenen Autor:innen versammelt: Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie, Der falsche Rettungsring von Edgar Wallace, Das Perlenhalsband von Dorothy L. Sayers, Der blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle, Der Friedhofskater von Ellis Peters, Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand und Maigrets Weihnachten von Georges Simenon.

Bei diesen Krimis sind einige Klassiker wie Christie, Wallace, Sayers, Doyle und Simenon dabei, aber es gibt auch zwei unbekanntere Autorinnen, die mir zumindest nichts sagten.

Gesprochen haben die Krimis übrigens Beate Himmelstoß, Peter Fricke, Oliver Kalkofe, Friedhelm Ptok, Walter Renneisen und Wanja Mues.

Ich kannte neben dem Krimi von Christie auch schon den Sherlock Holmes Krimi von Doyle, sodass ich vorher schon wusste, dass mir diese Geschichten gefallen würden. Bei den anderen Klassikern war ich froh in die jeweiligen Werke der Autor:innen mal reinhören zu können. Wallace hat mir nicht so gut gefallen und Simenon war auf jeden Fall ganz nett. Von Sayers kannte ich schon ein paar Bücher, aber noch nicht die hier vertretene Geschichte. Da ich Lord Wimsey aber mag, war ich von dieser sehr begeistert. Brands Geschichte war für mich mit Abstand die Schwächste in dieser Anthologie, wohingegen ich die Geschichte von Peters toll fand und auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen würde.

Es handelt sich also um eine ganz durchwachsene Sammlung an Weihnachtskrimis. Auch die Sprecherin und Sprecher waren meiner Ansicht nach sehr durchwachsen. Während mir Friedhelm Ptok super gefallen hat und er für mich eines der Highlights an der Anthologie war, mochte ich die Interpretation von Sherlock Holmes von Oliver Kalkofe leider so gar nicht.

Insgesamt gibt es von mir für Die schönsten Weihnachtskrimis von mir auf jeden Fall eine Empfehlung. Diese Hörbuch-Krimis stimmen super auf Weihnachten ein und sind vor allem in der kalten Jahreszeit ein Genuss (sie machen übrigens auch nach Weihnachten noch Spaß). Natürlich handelt es sich hier nur um eine kleine Auswahl an (klassischen) Weihnachtskrimis, die man sicherlich noch ergänzen oder verändern könnte.

 

 

 

Danke an Der Hörverlag für das Hörbuch-Rezensionsexemplar!

Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Maigrets Weihnachten von Georges Simenon

Im Weihnachtskrimi um den bekannten Kommissar Maigret aus der Feder von Georges Simenon geht es um ein Drama in seiner direkten Nachbarschaft: An Weihnachten klingeln zwei Nachbarinnen bei ihm mit einem Rätsel. In der Wohnung der jüngeren der beiden Frauen war in der letzten Nacht ein Mann, der aussah wie der Weihnachtsmann. Gesehen hat den Mann nur die Ziehtochter der Frau, nach deren Aussage der Mann die Bodendielen in ihrem Kinderzimmer hochgenommen hat. Außerdem hat sie eine Puppe von dem Mann geschenkt bekommen. Maigret soll nun ermitteln um wen es sich bei diesem angeblichen Weihnachtsmann handelte und warum er nachts in das Zimmer des Kindes eindrang…

Ich kannte Maigret als Detektiv bisher nur dem Namen nach und weiß, dass die Figur von Simenon sehr bekannt ist (es gibt weit über 70 Krimis mit ihm). Ich habe vor einiger Zeit auch mal in einen Krimi hereingelesen und habe ihn wieder weggelegt, weil ich irgendwie nicht so zu den Zugang gefunden habe. Einen Weihnachtskrimi mit Maigret als Hörbuch in der Anthologie Die schönsten Weihnachtskrimis zu haben, hat mir die Möglichkeit gegeben, mich noch einmal mit diesem Detektiv zu beschäftigen und ich muss sagen, dass ich ihn ganz in Ordnung fand. Er erinnert in seiner Art natürlich in einigen Facetten an Hercule Poirot oder Sherlock Holmes.

Der Krimi selbst war ganz in Ordnung, obwohl er kaum etwas weihnachtliches hatte. Dieser Krimi musste nur aus einem Grund an Weihnachten spielen: der Einbrecher wollte sich als Weihnachtsmann verkleiden können. Ansonsten war die Jahreszeit für den Fall eigentlich nicht von Relevanz. Das fand ich etwas schade.

Interessant finde ich auch, da ich gerade einige Wochen vor dem Hören dieses Hörbuchs Lacroix und die stille Nacht von Montmartre gehört hatte, dass ich jetzt besser nachvollziehen kann weshalb Lacroix den Spitznamen Maigret bekommen hat und ich einige Parallelen zwischen den beiden Kommissaren erkennen konnte. Solche Verweise und Parallelen finde ich ja immer toll; vor allem wenn ich sie selbst wiedererkenne.

Der Krimi wird von Peter Fricke eingesprochen. Ich mochte Fricke als Maigrets Stimme sehr gerne, denn sie hat gut zu dem französischen, etwas älteren Kommissar gepasst, den ich mir bei Maigret vorgestellt habe. Schade fand ich ein paar Schnittfehler, die mich beim ersten Hören etwas irritiert haben. Ich muss aber sagen, dass das Hörbuch in der Anthologie, glaube ich, gekürzt war, denn es handelt sich eigentlich um einen ganzen Krimi (mit etwa 130 Seiten), der Platz auf zwei CDs finden muss. Mir ist aber gar nicht aufgefallen, dass er gekürzt ist; es stört also zumindest nicht.

Insgesamt hat mir Maigrets Weihnachten (wofür es offenbar noch andere Titel gibt) gut gefallen. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich mir noch einmal andere Bände der Reihe näher anschauen werde, aber da es sich hier um einen Klassiker der französischen Kriminalliteratur handelt, bin ich froh, mal einen Ausflug in Simenons Reihe unternommen zu haben.

Der offene Sarg von S. Hannah ·Hörbücher

Inhaltsangabe: Der offene Sarg von Sophie Hannah

Der offene Sarg von Sophie Hannah ist der zweite Band der Poirot-Reihe, wobei diese Reihe von Sophie Hannah geschrieben wurde, aber als offiziell bestätigte Auskopplung vermarktet wird.

Poirot und sein Freund Catchpool von Scotland Yard wurden unabhängig voneinander nach Lilieoak eingeladen. Sie kennen sich von einem früheren Fall. Beide spekulieren was sie auf dem Landsitz von Lady Athelinda Playford sollen. Nach und nach stellt sich heraus, dass sie geplant hat, ihr Testament zu ändern und sie womöglich mit einem Mord, vielleicht sogar an ihr, rechnet.

Am Abend essen die Gäste gemeinsam. Auf dem Landgut und damit beim Essen anwesend sind: Poirot und Catchpool (außerdem eine Köchin, eine Küchenhilfe und der Butler), Lady Playford, deren jüngster Sohn Harry, dessen Frau Doro, Claudia (die Tochter von Lady Playford), deren Verlobter Dr. Kimpton, außerdem sind die zwei Anwälte der Familie anwesend, die sich um das Testament von Lady Playford kümmern sollen. Obwohl zum Personal gehörend, gehören sie doch eher zur Familie: der Sekretär Joseph Scotcher und dessen Pflegerin Sophie.

Kurz nach dem Abendessen, bei dem die bekannte Kinderkrimiautorin Athelinda Playford ihrer Familie gesteht, dass sie ihren schwerkranken Sekretär als neuen Erben einsetzen möchte und ihre beiden Kinder komplett enterbt, geschieht ein Mordfall.

Joseph wird tot geprügelt im unteren Stockwerk des Hauses aufgefunden. Sophie, die sich noch beim Abendessen mit dem Mann verlobt hatte, findet ihren Verlobten tot auf und schreit das gesamte Haus zusammen. Kurz darauf sagt sie aus, dass sie gesehen hat, dass Claudia den Mord begangen hat. Diese leugnet und erhält von ihrem Verlobten ein Alibi. Außerdem kommt auch der zeitliche Ablauf nicht hin, sodass Sophie zugibt, dass sie diese Unstimmigkeiten nicht erklären kann.

Poirot und Catchpool ermitteln, befragen die Anwesenden, decken Motive auf und dann macht Poirot eine Reise, die ihm neue Hinweise liefert…

Der offene Sarg von S. Hannah ·Hörbücher

Rezension: Der offene Sarg von Sophie Hannah

Bei Der offene Sarg von Sophie Hannah handelt es sich um den zweiten Band, den die Autorin mit Agatha Christies Ermittler Hercule Poirot verfasst hat. Ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Als ich gesehen habe, dass es noch mehr Krimis mit Hercule Poirot gibt und diese sogar offiziell lizenziert sind, war ich begeistert. Obwohl ich natürlich weiß, dass Hercule Poirot eine scharfe Zunge hat und seine Meinung über seine eigenen Fähigkeiten sehr positiv (und die über die Fähigkeiten von anderen eher negativ) ist, fand ich Poirot in diesem Krimi sehr gemein. An einigen Stellen verletzt er mit seinem Verhalten Catchpool, der an Captain Hastings erinnert, und stößt auch einige der Zeugen vor den Kopf. Für mich ist Hercule Poirot einfach nicht so und ich konnte ihn deshalb in diesem Krimi an einigen Stellen kaum widererkennen.

Die Handlung und der Fall selbst sind typisch britischer Krimi: Ein Mord in einem Herrenhaus, eine Adelsfamilie versammelt und viele mit einem Motiv. Die Wendungen machen den Krimi abwechslungsreich, doch leider fand ich alles so konstruiert, dass mir immer etwas an Tiefe gefehlt hat. Für mich war einfach von Anfang an klar, warum es wer getan hat und obwohl es einige unerwartete Wendungen gab, konnte mich das nicht von meinem Verdacht abbringen, der dann final auch noch bestätigt wurde.

Ich hatte mir einen nicht so brutalen Krimi erhofft, bei dem der Mord und der Tatort, wie bei Christie meistens üblich, nicht zu blutig sind. Das habe ich nicht bekommen. Der Mord wird, genau wie das Opfer, in allen grausigen Einzelheiten beschrieben. Obwohl der Erzähler noch sagt, dass er, weil der Anblick so furchtbar ist, nicht zu viele Einzelheiten beschreiben möchte, schildert er in allen Einzelheiten die brutalen Verstümmelungen des Opfers.

Zu den Figuren habe ich leider auch samt und sonders keinen Zugang gefunden. Sie wirken alle so distanziert, eingebildet und wirken gar nicht wie echte Menschen. Ich fand es auch sehr schade, dass sich die Ermittlungen ständig im Kreis drehten und einige der Figuren offenbar von jeglichem Verdacht befreit wurden und somit keine Rolle mehr spielten. Ich konnte mich in die Figuren überhaupt nicht reinversetzen und hatte im Gegenteil noch das Gefühl, dass ich deren Handlungsweise (und Aussagen) überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

Eingesprochen wurde der Krimi von Wanja Mues, den ich eigentlich ganz gerne mag als Sprecher. Auch in diesem Hörbuch mag ich ihn grundsätzlich ganz gerne, einzig in den Teilen, in denen er Hercule Poirot spricht, fand ich die Stimme nicht so passend, obwohl er die beiden Figuren wirklich sehr unterschiedlich klingen lässt und auch Poirots Redeweise interessant interpretiert.

Insgesamt hat mir Der offene Sarg von Sophie Hannah nicht so gut gefallen. Für mich handelt es sich einfach nicht um einen richtigen Hercule Poirot-Krimi. Der Krimi hätte auch mit einem anderen Ermittler gut funktioniert und hätte mir wahrscheinlich mehr Spaß gemacht. Dennoch waren auch die Figuren für mich ein großes Problem. Ich fand sie einfach alle platt und unsympathisch. Der Fall war durchschaubar und damit langweilig, obwohl es sich um einen Whodunit handelte, die ich normalerweise gerne mag.

 

 

 

Danke an Der Hörverlag für das Hörbuch-Rezensionsexemplar.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand

In der Geschichte Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand geht es um eine Neuerzählung der Weihnachtsgeschichte: Zu einer älteren Dame, die einen Teil ihrer armseligen Bleibe untervermietet, kommt eine junge Familie (eine Frau, deren Mann und ihr Baby; deren Namen an Maria und Joseph erinnern), die fortan mit der Dame zusammenlebt. Nach und nach entwickelt die ältere Dame die Idee, dass es sich bei der Familie um die Heilige Familie handeln muss. Sie erzählt allen Nachbarn immer wieder davon, die irgendwann unruhig werden und der Familie raten, dass sie ausziehen sollten, denn die ältere Dame scheint verrückt geworden zu sein. Die Familie möchte aber nicht ausziehen und so spitzt sich die Situation immer weiter zu…

Ich habe diese Geschichte einmal als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Für mich handelt es sich bei Gesegnet sei dieses Haus nicht um einen Krimi. Ich fand die Geschichte nett, habe ihr gerne zugehört, fand aber die ganze Zeit, dass es sich hier nicht wirklich um einen Krimi handelt. Es gibt keine Ermittlungsarbeit, keinen Ermittler, keine Auflösung, keine Verhaftung und gerade diese Aspekte machen für mich einen Krimi aus. Von mir aus könnte man hier einen experimentellen Krimi drin sehen; dafür wird aber eigentlich zu wenig mit dem Genre herumexperimentiert.

Ich will auch gar nicht zu viel über das Ende sagen, aber mich hat die Geschichte total unbefriedigt und entsetzt zurückgelassen.

Walter Renneisen hat seine Sache gut gemacht. Ich fand, dass sie von Anfang an eher düster wirkte und vielleicht sollte das diese bedrohliche Grundstimmung transportieren. Von daher hat seine Sprechweise gut zur Geschichte gepasst, wobei ich nicht verstanden habe, warum ein männlicher Sprecher diese Geschichte eingesprochen hat.

Der Titel Gesegnet sei dieses Haus hat für mich auch nicht wirklich zur Geschichte gepasst und ich weiß nicht wieso diese diesen Titel erhalten hat.

Insgesamt hat mir Gesegnet sei dieses Haus von Christianna Brand nicht gefallen. Für mich handelt es sich weder um einen Krimi, noch war dieser besonders weihnachtlich. Das Ende war furchtbar und auch zu den Figuren habe ich keinen richtigen Zugang gefunden. Für mich handelte es sich hier leider um eine Enttäuschung.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Der Friedhofskater von Ellis Peters

In der Kurzgeschichte Der Friedhofskater von Ellis Peters geht es um ein kleines Dorf, in dem zu Weihnachten ein Verbrechen geschieht: Miss Patience, eine ältere Dame im Dorf, wird von einem Jungen, der immer Erledigungen für sie macht, am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages tot in deren Haus aufgefunden. Der Friedhofskater, der im ganzen Dorf in verschiedenen Häusern immer wieder unterkommt und auch von Miss Patience gefüttert wurde, untersucht den Tatort, findet die Handtasche der Toten und hilft dem Polizisten die Tatverdächtigen einzukreisen…

Ich habe Der Friedhofskater von Ellis Peters als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

In dieser weihnachtlichen Krimigeschichte gibt es zwar ein Tier, das eine tragende Rolle spielt und sogar einen großen Teil der „Ermittlungsarbeit“ macht, aber wir erfahren nichts über das Innenleben und die Beweggründe des Katers. Bei Katzenkrimis gibt es ja beides: sowohl Katzen, die „reden“ können und deren Handlungen wir direkt erklärt bekommen (häufig auch bei Kinderkatzenkrimis) und die Katzen, deren Handlungen zwar zur Auflösung des Kriminalfalls beitragen, deren Beweggründe wir aber nicht näher erläutert bekommen. Ich finde, dass beides seinen Reiz hat; vor allem wie es hier geschieht, denn obwohl der Polizist sich bewusst ist, dass der Friedhofskater nur aus eigenen, egoistischen Beweggründen bei den Ermittlungen hilft, nutzt er dessen Instinkt.

Den Fall selbst mochte ich gerne, obwohl er nicht sonderlich komplex ist: Es gibt nur wenige Personen, und deshalb auch nur wenige Verdächtige. Das fand ich aber nicht schlimm. Die Handlung wird, aufgrund des relativ geringen Umfangs auch rasch voran getrieben. Was ich ein bisschen schade, aber nicht weiter störend fand, war, dass man über den Protagonisten (den ermittelnden Polizisten) wenig erfährt. Da man ihn aber schon vor dem Mord eine kurze Zeit „begleitet“, hatte ich dennoch das Gefühl, einen gewissen Zugang zu ihm zu haben.

Bei diesem Krimi handelt es sich um einen Weihnachtskrimi, denn er spielt direkt an Weihnachten (er beginnt an Heiligabend, der Mord wird am ersten Weihnachtsfeiertag entdeckt), außerdem liegt Schnee und durch das kleine Dorf und die relativ geringe Anzahl an Verdächtigen handelt es sich außerdem um einen Whodunit.

Friedhelm Ptok, der in dieser Sammlung (Die schönsten Weihnachtskrimis) auch schon die Geschichte Das Perlenhalsband von Dorothy Sayers  eingesprochen hat, spricht auch diese Geschichte. Obwohl ich dort geschrieben habe, dass der Sprecher gut zur Geschichte passt, weil der Sprecher schon etwas älter klang, und ich den Polizisten in dieser Geschichte etwas jünger eingeschätzt hätte, fand ich ihn auch hier sehr gut passend. Ich merke, dass ich mich zu einem Ptok-Fan entwickele, weil ich ihm einfach zuhören kann und mich von ihm in die Geschichte versetzen lassen kann. Das ist wirklich toll gewesen.

Alles in allem hat mir Der Friedhofskater von Ellis Peters super gefallen: ich mag die Ermittlungsarbeit (unterstützt vom Friedhofskater), den ermittelnden Polizisten, den Friedhofskater, das Setting (in einem kleinen Dorf), die weihnachtliche Atmosphäre und Friedhelm Ptok als Sprecher.

Adventskalender 2022 ·Die schönsten Weihnachtskrimis ·Hörbücher ·Weihnachtsbücher

Die schönsten Weihnachtskrimis: Das blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle

In der Geschichte Das blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle kriegt Sherlock Holmes über die Weihnachtsfeiertage den Auftrag einen Mann ausfindig zu machen, der bei einem Überfall seinen Hut und eine Gans hat fallen lassen. Kurz darauf stellt sich heraus, dass die Gans in ihrem Kropf einen blauen Diamanten hatte. Dieser wurde gestohlen und die Gans als Versteck benutzt. Sherlock Holmes zeigt seinem Freund Dr. Watson, dass er alleine mithilfe des Hutes schon eine Menge über den Mann herausfinden konnte: er war früher mal wohlhabender, seine Frau liebt ihn nicht mehr und natürlich auch so naheliegende Dinge wie die Haarfarbe und das Haarpflegeprodukt…

Die Geschichte Das blaue Karfunkel kannte ich bereits, fand es aber ganz schön sie noch mal als Weihnachtskrimi zu hören, da ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte, dass sie an Weihnachten spielt. Das liegt wohl daran, dass dieser Umstand für die Geschichte fast komplett irrelevant ist; außer, dass die Gans eben das Weihnachtsessen sein sollte. Abgesehen davon kommt aber leider keine Weihnachtsstimmung auf.

Gelesen wurde der Weihnachtskrimi von Oliver Kalkofe. Ich muss sagen, dass ich ihn nicht sonderlich toll fand als Sprecher für Sherlock Holmes. Er hat teilweise so stockend gelesen, dass es total künstlich klang, außerdem hat seine Stimme nicht zum Charakter von Sherlock Holmes gepasst, fand ich.

Insgesamt fand ich die Geschichte Das blaue Karfunkel von Arthur Conan Doyle ganz gut. Ich mag die Idee dahinter, dass es sich auch hier wieder um einen Diebstahl handelt. Besonders gut gefällt mir auch wie Holmes hier seine deduktiven Fähigkeiten unter Beweis stellt und dann haarklein aufdröselt wie er auf jedes einzelne Detail gekommen ist. Einzig die Stimme des Sprechers hat für mich weder zu Holmes gepasst noch hat mir seine Art des Vorlesens gefallen. Damit gehört dieser Weihnachtskrimi bisher für mich zu den schwächeren der Anthologie.