Miss Marple

Das Todeskraut von Agatha Christie

In der Geschichte Das Todeskraut von Agatha Christie soll endlich Mrs. B. also Mrs. Bantry eine Geschichte erzählen. Sie sagt, dass sie zwar nicht besonders gut im Geschichten erzählen sei, möchte den anderen aber dennoch die Freude machen, es zu versuchen. Also erzählt sie von einer Begebenheit, bei der sie die Namen ändert, sodass ihr Mann am Anfang etwas verwirrt von der Geschichte ist. Sie saß einmal mit ihrem Mann bei einem Abendessen, bei welchem jemand getötet wurde. Am Abendessen waren neben ihr und ihrem Mann, der Gastgeben Sir Ambrose beteiligt, außerdem Sylvia Keene (das Opfer), Maud Wye, Mr. Curle, Jerry Lorimer und Mrs. Carpenter. Wie sich herausstellt, war zwischen dem Salbei, der für die Gerichte als Gewürz aus dem Garten gepflückt wurde, Fingerhut. Der Salbei wurde aber von Sylvia in die Küche gebracht und man kann davon ausgehen, dass auch sie den Salbei gepflückt hat. Weiterhin hatte Sir Ambrose ein schwaches Herz, von daher wäre davon auszugehen, dass eigentlich er mit dem Fingerhut hätte vergiftet werden sollen und auch die anderen Gäste zeigten leichte Vergiftungserscheinungen. Es wird nun reihum von allen Anwesenden immer eine Frage zum Fall gestellt und die Erzählerin Mrs. Bantry versuchte diese so gut wie möglich zu beantworten. So kommen immer mehr Details ans Licht bis Ms. Marple am Ende auf die richtige Lösung kommt.

Was ich an dieser Geschichte besonders mochte, war die Zusammenarbeit von Erzählerin und den Ratenden. Mrs. Bantry sagt von sich selbst, dass sie keine gute Erzählerin ist. Deshalb erzählt sie nur in einem kurzen Umriss von dem Vorfall vor Jahren als bei diesem Abendessen das Mädchen umgebracht wurde. Da die Zuhörer dadurch keine ausreichenden Informationen erhalten und überhaupt nicht erraten können, wer der Täter war und welches Motiv er hatte, entwickelt sich die Geschichte in die Richtung, dass die Zuhörer Fragen stellen. Jeder Zuhörer fragt, einer nach dem anderen eine Frage zu dem Fall, sodass sich nach und nach ein vollständiges Bild der Begebenheit ergibt. Ich mochte es sehr gerne, dass die Zuhörer hier nicht nur nach der Geschichte raten, wie es gewesen sein könnte, sondern, dass sie von Anfang aktiv an der Geschichte beteiligt sind und das erfragen können, was für sie relevant erscheint. Somit verhalten sie sich ein bisschen wie Detektive, die zwar vom Wohnzimmer aus mitraten, aber dennoch so ein bisschen eigene Ermittlungen führen. Dies mochte ich sehr gerne.

Natürlich löst auch hier wieder Miss Marple den Fall auf, das fand ich zwar wieder mal etwas langweilig, war aber auch keine allzu große Überraschung. Was ich hingegen gar nicht mochte war, dass Jane Helier wieder einmal ziemlich dumm dargestellt wurde. Sie wird gebeten doch eine Frage an die Erzählerin zu stellen, ist mit dieser Situation aber komplett überfordert und weiß gar nicht, was sie fragen soll. Als man ihr beispringt und vorschlägt, sie könnte doch nach den beteiligten Personen fragen, ist sie total begeistert und hält das für eine gute Idee, was sie natürlich auch ist, aber eben nicht ihre. Natürlich sind Frauen bei Agatha Christie nicht komplett abgewertet. Miss Helier wird einfach als nicht besonders klug dargestellt, fraglich bleibt, ob sie nicht klug sein muss, weil sie Schauspielerin ist und gut aussieht, oder ob sie damit als Frau schlecht gemacht werden soll. Mrs. Bantry wird zwar als schlechte Erzählerin in dieser Geschichte dargestellt, aber an sich nicht besonders negativ beschrieben; schließlich war sie sogar klug genug, um die Namen in der Geschichte zu ändern. Und natürlich ist da noch Miss Marple, die mit ihrer Klugheit und ihrem scharfen Verstand alle Anwesenden – die Männer eingeschlossen – ausspielt und natürlich die Erste ist, die das Rätsel löst.

Alles in allem fand ich die Geschichte aber dennoch ganz interessant, obwohl mir manche Aspekte nicht so gut gefallen haben. Ich mochte vor allem, dass die Protagonisten hier selbst Fragen gestellt haben und somit aktiv am Geschehen beteiligt waren und natürlich damit auch die Redeanteile etwas anders verteilt waren. Also von mir gibt es eine klare Empfehlung für diese Geschichte Das Todeskraut von Agatha Christie.

Miss Marple

Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie

Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie ist die Geschichte, die von Miss Marple geschildert wird, denn Sir Henry Clithering beschwert sich darüber, dass die Damen der Runde Mrs. Bantry, Jane Helier und Miss Marple hätten bisher nichts zur Unterhaltung beigetragen. Nun soll Abhilfe geschaffen werden, indem Miss Marple eine Geschichte erzählt: Sie lernte damals ein junges Paar in einer Bahn kennen und plötzlich stolperte der Mann und stößt damit seine Frau, sodass diese beinahe zu Tode kommt. Miss Marple ahnt, dass Mr. Sanders diesen Unfall absichtlich inszeniert hat und folgt so Mr. Sanders und versucht ihn von seinem finsteren Plan abzubringen. Miss Marple hätte natürlich bei einem Unfall damit gerechnet, dass Mrs. Sanders von ihrem Mann umgebracht wurde, weshalb er sich dafür entscheidet einen Mordfall zu inszenieren. Dessen ist sich Miss Marple sicher, allerdings gibt es ein kleines Problem: Mr. Sanders hat ein Alibi. Und einen Teil zum Alibi trägt sogar Miss Marple selbst bei, denn sie findet mit ihm zusammen die Leiche seiner Frau. Natürlich findet Miss Marple heraus wie er sein Alibi konstruiert hat…

Bei Eine Weihnachtstragödie ist der Täter gleich von Anfang an bekannt. Das hat natürlich den Nachteil, dass man nicht so gut raten kann, wer es getan hat, aber den großen Vorteil, dass man mit Miss Marple den Trick hinter dem Alibi des Täters herausfinden kann. Das hat mich besonders beeindruckt, weil ich mich gerade ad hoc nicht daran erinnern kann, wann ich das schon einmal bei einer Miss Marple-Geschichte so explizit hatte.

Natürlich kommt hier noch hinzu, dass Miss Marple nicht miträt, sodass sie nicht auf die Lösung kommen kann. Ihre Bekannten müssen also auf die Lösung hinter dem Mord an Mrs. Sanders kommen, weshalb es ganz gut ist, dass der Täter schon bekannt ist, und nur der Ablauf rekonstruiert werden muss. Natürlich raten ihre Bekannten auch fleißig wie der Täter den Mord verüben konnte und gleichzeitig woanders gewesen sein konnte, aber sie kommen nicht hinter die richtige Lösung, sodass Miss Marple am Ende wieder die ist, die das Verbrechen aufklärt und nachvollziehbar macht, wie sie den Mord aufgelöst hat.

Eine Weihnachtstragödie ist nicht wirklich eine Weihnachtsgeschichte, denn obwohl diese Geschichte kurz vor Weihnachten spielt, gibt es kaum weihnachtliche Motive. Natürlich gibt es insofern weihnachtliche Motive als das Mr. Sanders Weihnachtsgeschenke für seine Frau aussucht und kauft, aber das war es dann auch schon im Großen und Ganzen. Wer also einen weihnachtlichen Mord mit einer Lichterkette als Mordwaffe erwartet, ist hier leider falsch. Dennoch passt diese Geschichte gut in die Jahreszeit und kann dennoch thematisch passend gelesen werden.

Insgesamt hat mir Eine Weihnachtstragödie von Agatha Christie recht gut gefallen, da es mal wieder eine Geschichte von Miss Marple war und die gute ältere Dame wirklich viel erlebt hat in ihrem Leben; deshalb empfehle ich diese Geschichte sehr gerne weiter.

Miss Marple

Die 4 Verdächtigen von Agatha Christie

In der Geschichte Die 4 Verdächtigen von Agatha Christie geht es um einen Mann Dr. Rosen, der sich in England versteckt hielt, weil er in Deutschland eine Organisation zerschlagen geholfen hatte. Die Geschichte wird von Sir Henry Clithering erzählt. Dr. Rosen wohnt in einem großen Haus gemeinsam mit seiner Nichte Greta, mit seinem Sekretär Charles Templeton und seiner Köchin Gertrud. Der Gärtner, Dobbs, war niemals aus King’s Gnarton herausgekommen. Diese vier Verdächtigen waren zum Zeitpunkt des Mordes, als Dr. Rosen die Treppe heruntergestoßen wurde, gemeinsam im Haus. Niemand kann bestätigen ob die vier sich wirklich dort aufgehalten haben, wo sie behaupten gewesen zu sein und entsprechend sind alle vier verdächtig. Da die Organisation, die Dr. Rosen zerschlagen hat, in Deutschland operiert hat, geht man davon aus, dass der Mörder mit Deutschland eine Verbindung haben muss. Am Tag des Mordes erhielt Dr. Rosen einen seltsamen Brief, in welchem viele Namen genannt waren, die er nicht kannte und der auch von einer Frau unterzeichnet war, deren Namen er noch nie gehört hatte. Außerdem erhielt auch Charles Templeton einen Brief aus Deutschland, den er heimlich las und hinterher zerriss. Miss Marple kommt zusammen mit Mrs. Bantry, die beide der Geschichte zugehört haben, darauf, welcher der Briefe dem Täter einen Hinweis gegeben hat und können ihn so überführen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bei dieser Geschichte irgendwie Schwierigkeiten hatte, reinzukommen und ich kann nicht mal genau sagen, woran es lag, denn diese Geschichte klingt auf jeden Fall total spannend und umso mehr ich mich jetzt zum Rezensieren damit beschäftige, desto weniger verstehe ich, warum ich keinen Zugang zu der Geschichte gefunden habe. Ich mag diese Whodunit-Krimis ja eigentlich total gerne und finde es schade, dass es mir dieses Mal nicht gefiel.

Ich mochte es dieses Mal auch, dass Miss Marple den Fall nicht komplett alleine gelöst hat, sondern dass Mrs. Bantry geholfen hat, denn an einem der Briefe kam auch ihr etwas komisch vor und so haben die beiden in einem Blumenkatalog nachgeschlagen und ihnen ist eine gewisse Ähnlichkeit zwischen einem Namen und einer Blume aufgefallen. Dieses Mal kommen sie also gemeinsam hinter die Hintergründe des Falles.

Auch dieser Fall wird nachdem er eigentlich schon vorbei ist, in der Runde erzählt und man macht sich gemeinsam an die Aufklärung der Verbrechen, allerdings ohne handfeste Ermittlungsarbeit, sondern durch bloßes Zuhören und zusammenführen der Beweise. Hier sind wieder versammelt: Oberst Bantry und seine Frau Mrs. Bantry, Jane Helier (die Schauspielerin), Dr. Lloyd (der Arzt), außerdem Sir Henry Clithering (der ehemalige Kommissar von Scotland Yard) und natürlich unsere Protagonistin und Meisterdetektivin Miss Jane Marple. Auch dieser Fall schließt also an die vorherigen Fälle an und doch scheint es hier so zu sein, dass es ein neuer Abend ist: Man unterhält sich über Verbrechen und bittet Sir Henry Clithering endlich einen Fall aus seiner Vergangenheit zu erzählen. In diesem Fall ist er also wieder einmal der Erzähler.

Insgesamt unterscheidet sich diese Geschichte objektiv gesehen qualitativ nicht von den vorherigen, und doch habe ich keinen Zugang zu ihr erhalten, sodass ich diese Geschichte Die 4 Verdächtigen zwar nicht schlecht fand, aber sie natürlich nicht unumwunden weiterempfehlen kann.

Miss Marple

Die Gesellschafterin von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Die Gesellschafterin von Agatha Christie erzählt Dr. Lloyd eine Geschichte, die er selbst vor vielen Jahren erlebt hat. Damals war er im Urlaub auf den kanarischen Inseln und lernte zwei Engländerinnen kennen, die er auf den ersten Blick für sehr langweilig hält. Erst als er die beiden Frauen am nächsten Tag wiedersieht als sie gerade von einem Einheimischen aus dem Wasser gezogen werden. Mary Barton ist die wohlhabende Brotgeberin der Gesellschafterin Amy Durrant. Amy Durrant wird von der wohlhabenden Dame Mary Barton getötet, was die Dinner-Gesellschaft um Miss Marple verwundert. Man stellt sich in der Runde die Frage, warum eine Gesellschafterin von ihrer Chefin umgebracht werden sollte. Miss Marple sammelt mehrere Informationen und fragt sogar einige Dinge von Dr. Lloyd ab. Alle versuchen sich an der Lösung dieses Problem doch natürlich ist es wieder einmal Miss Marple die dieses Problem löst.

Ich fand die Geschichte von Dr. Lloyd sehr schön. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich tatsächlich große Schwierigkeiten hatte die beiden Protagonistinnen auseinanderzuhalten, allerdings empfand ich das nicht als besonders schlimm, was allerdings auch mit den Namen zusammenhängt. Auf der einen Seite haben wir Amy auf der anderen Mary (die Namen bestehen aus sehr ähnlichen Buchstabenkonstellationen) auch die Namen Durrant und Barton sind auf der Buchstabenebene sehr ähnlich, sodass man sich wirklich auf die Namen konzentrieren sollte. Auch die Figuren aus der Dinner-Runde sind noch nicht, so man sie nicht schon gut kennt, so gut und fein ausgearbeitet, dass kein Verwechslungspotenzial vorliegt. Man muss sich also auch bei der anschließenden Diskussion der Geschichte sehr auf die einzelnen Figuren konzentrieren, aber mir hat die Diskussion der Geschichte sehr gut gefallen. Ich persönlich fand es wirklich spannend mal mitzuerleben wie die Mitglieder der Krimi-Runde miteinander interagiert haben.

Schade fand ich es wirklich, dass die Frauen und allen voran hier Jane Helier so negativ dargestellt werden. Diese negative Darstellung bin ich bei Agatha Christie nicht gewöhnt, vielleicht stört sie mich deshalb so stark; aber vor allem Jane Helier wird hier sehr dümmlich dargestellt. Klar man rechnet damit, dass eine schöne Frau, die noch dazu eine gute Schauspielerin ist, als Figur eher als dümmlich dargestellt wird (das kennen wir schließlich aus diversen Fernsehserien und –filmen) aber mich hat es dennoch gestört.

Insgesamt hat mir Die Gesellschafterin von Agatha Christie aber recht gut gefallen, denn man kann ziemlich gut mit raten. Ich mag es ja immer, wenn man bei einem Krimi die Möglichkeit hat, den Täter selbst zu erraten, weil genug Hinweise dafür gegeben wurden. Wenn man hinterher das Gefühl hat, dass der Täter vollkommen aus der Luft gegriffen ist und man niemals darauf kommen würde und die Hinweise auch nicht wirklich ausschließlich auf diesen hindeuten, dann nervt mich das meistens, aber bei dieser Geschichte ist das anders. Hier lässt sich gut erraten was vorgefallen ist und wie es zu dem Ertrinken der Gesellschafterin kam, sodass ich Die Gesellschafterin von Agatha Christie sehr gerne weiterempfehle.

Miss Marple

Die blaue Geranie von Agatha Christie

Die Geschichte Die blaue Geranie von Agatha Christie ist die erste Geschichte in einem neuen Personenkreis. Mit Der Daumenabdruck des heiligen Petrus hat sich der alte Erzählkreis aufgelöst, denn jeder der Beteiligten hat eine Geschichte aus seiner Vergangenheit zum besten gegeben. Nun sind wir also in einem neuen Erzählkreis angelangt, in welchem Mrs. Bantry zusammen mit ihrem Mann als Gastgeber dienen. Sie haben den ehemaligen Scotland Yard-Kommissar Sir Henry Clithering eingeladen, den wir ja schon von dem vorherigen Erzählkreis kennen. Sir Henry Clithering kennt Oberst Bantry von früher, sodass Mrs. Bantry Sir Clithering fragt, welchen sechsten Gast sie einladen sollen, antwortet dieser, dass Miss Marple eine gute Idee wäre. Clithering zeigt auch auf, dass die letzten Treffen ein Jahr her sind und er erklärt, dass Miss Marple viele Fälle im letzten Jahr gelöst hat.

Oberst Bantry erzählt von einer Geschichte, die ihm beziehungsweise einem guten Freund von ihm vor einiger Zeit zugestoßen ist. Sein Freund George Pritchard hat eine kränkliche Frau, die regelmäßig Krankenschwestern brauchte, sodass sie immer eine Frau im Hause hatten. Diese wechselten aber häufig, da Mrs. Pritchard eine recht unangenehme Person gewesen sein soll. Gerade haben die Pritchards eine neue Schwester eingestellt, die allerdings schon einmal bei ihnen war: Schwester Copling. Eine gute Frau, die resolut genug ist, mit der schwierigen Patientin umzugehen. Eines Tages wollen Schwester Copling und Mr. Pritchard nachmittags beide ausgehen, was Schwester Copling ihnen ermöglicht, weil sie eine Verabredung für Mrs. Pritchard getroffen hat. Da Mrs. Pritchard Wahrsagerinnen mag, kommt an diesem Nachmittag Zarida zu ihr. Diese sagt ihr voraus, dass die blaue Primel Warnung bedeutet, die blaue Stockrose Gefahr und die blaue Geranie Tod. Diese Weissagung klingt sehr mysteriös, sodass ihr Mann sie überhaupt nicht Ernst nimmt. Mrs. Pritchard glaubt daran, umso schockierter ist als sich die Primel ihrer Tapete über Nacht blau verfärbt. Als sich dann auch noch eine der Stockrosen blau verfärbt ist sie immer trauriger, aber als sich eine der Geranien blau färbt, findet man sie am nächsten Morgen tot in ihrem Bett liegen. Natürlich ist auf der einen Seite ihr Mann verdächtig, aber auch eine Freundin von ihrem Mann, allerdings auch die aktuelle Krankenschwester Copling und Zarida. Miss Marple hat natürlich sehr schnell eine Idee wer der Täter sein könnte, und wie sich herausstellt ist ihre Vermutung richtig, denn der Fall wurde kürzlich aufgeklärt.

Ich persönlich fand den Übergang von der alten Erzählrunde zur neuen ganz schön gemacht. Miss Marple wird von Sir Henry Cliterhing eingeführt und wenn man annimmt, dass die beiden Erzählkreise nicht zusammen konzipiert wurden, dann ist dieser erst recht ziemlich sinnvoll, denn der Leser kennt Miss Marple und ihre Fähigkeiten vielleicht noch nicht. Der erste Erzählkreis wird durch diesen Übergang den Anfang von Die blaue Geranie also gut abgeschlossen und der neue schön eingeführt, wobei mir tatsächlich eine Vorstellung aller beteiligten Figuren fehlte. Das wäre noch ganz nett gewesen, da die Namen teilweise schon ähnlich klingen und es einfach nett wäre, wenn man die Figuren auseinanderhalten könnte. Die sechs Figuren sind übrigens folgende: Miss Jane Marple, Sir Henry Clithering, außerdem die Gastgeber Oberst Arthur Bantry und Dolly Bantry, weiterhin die Gäste Dr. Lloyd und Jane Helier.

Einige Motive der Geschichte kamen mir sehr bekannt vor. Eine leidende, kränkliche Dame kannte ich aus einer späteren Geschichte von Agatha Christie (Die Perle), eine Wahrsagerin, die in das Haus kommt und kurz darauf ist der Auftraggeber und Hausherr – oder wie hier die Hausfrau – tot (Die überlistete Spiritistin). Nur weil mir diese Parallelen auffielen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch andren bekannt vorkommen werden, aber ich wollte sie zumindest kurz erwähnen. Natürlich finde ich es schade, wenn manche Motive schon nach wenigen Geschichten wiederverwendet werden, andererseits ist an einer Variation bereits bekannter Motive auch nicht so viel auszusetzen, wenn es nicht dazu führt, dass man am Anfang der Geschichte schon weiß wie sie ausgehen wird, weil man die Motive schon kennt.

Insgesamt gefiel mir Die blaue Geranie von Agatha Christie aber trotzdem mir die Motive recht bekannt vorkamen recht gut und deshalb kann und möchte ich diese Geschichte der Sammlung aus dem Dienstagabend-Club (Die verschwundenen Goldbarren) gerne weiterempfehlen.

Miss Marple

Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie

Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie ist die erste Geschichte, die von Miss Jane Marple erzählt wird und somit den Fall erläutert, der ihr vor einiger Zeit geschehen ist. Ihr Nichte Mable heiratet Mr. Denman. Mr. Denman und sie kommen anfangs recht okay miteinander aus, aber die Ehe steht unter keinem guten Stern und Miss Marple hatte von ihrer Nichte in der vergangen Zeit nicht allzu viel gehört. Diese rief erst an, als sie des Mordes an ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann verdächtigt wurde. Vor allem die Gerüchte der Nachbarn und ihrer Bekannten beklemmen die junge Frau, sodass diese immer weniger vor die Tür geht und sich irgendwann ganz in sich zurückzieht. Mable erzählt ihrer Tante, was vorgefallen war. Ihr Mann scheint vergiftet worden zu sein und ausgerechnet an dem Tag stritten sich Mable und ihr Mann, außerdem hatte sie kurz vor dem mysteriösen Tod ihres Gatten Arsenik gekauft, sodass sie natürlich verdächtig wirkt. Miss Marple befragt die Hausangestellten, die aus einer Köchin, einem Hausmädchen und der Pflegerin für den alten Denman, den Vater von Mr. Denman, bestehen, außerdem wohnt Mable Schwiegervater mit ihm Haus. Der Tode soll vor seinem Ableben immer wieder Pille und Fisch gesagt haben, aber weil das für die Umstehenden keinen Sinn ergab, wurde es für Gebrabbel eines Sterbenden gehalten. Natürlich kommt Miss Marple dahinter, das dem nicht so ist und Mr. Denman eigentlich davon sprach, das man ihm Pilokarpin geben solle, denn er erkannte nicht nur, wie er vergiftet wurde (durch Atropinsulfat), sondern auch von wem.

Auch hier kam Miss Marple erst an den Tatort nachdem der Fall schon ein bisschen älter ist, wodurch sie natürlich mit der Leiche an sich nicht direkt in Berührung kommt, gleichzeitig löst sie aber dieses Mal einen richtigen Fall selbst. Bei den anderen Fällen aus dem Dienstagabend-Klub löst sie die Fälle ja erst, wenn diese schon lange vorbei sind und ihre Kombinationsgabe keine Auswirkungen mehr auf die Auflösung des Falles und die Verurteilung des Täters haben. Nur bei diesem Fall ist ihre Kombinationsgabe von Bedeutung für die Ermittlungen.

Für mich wirkte die Auflösung ein bisschen seltsam. Miss Marple hat ja mehrere Verdächtige, die im Haus wohnen und sie ahnt, dass der herbeigerufene Arzt schon etwas älter ist und nicht auf die Idee kommt, dass Mr. Denman mit Atropin vergiftet worden sein könnte, sodass sie nicht nur die Vergiftung, sondern auch die Art des Giftes und den Täter nachweisen muss. Für mich wirkte die Eingebung, durch welche Miss Marple auf den Täter kam, sehr sprunghaft und war für mich nur sehr schwer nachvollziehbar. Ein Grundwissen in Toxikologie muss sie ja auch in irgendeiner Form gehabt haben, sonst hätte sie nicht gewusst, dass er statt Pille und Fisch wohl Pilokarpin (also Pille und Karpfen) gesagt hat und dass das ein Gegengift für Atropin ist. Schließlich muss man auch noch wissen, was Atropin ist und wo man es im Haushalt vielleicht gefunden hat oder wie einer der Verdächtigen daran gekommen sein könnte. Natürlich schlägt Miss Marple in einem Buch das Gift und das entsprechende Gegenmitteln nach, aber dafür braucht man schon eine ungefähre Idee mit was das Opfer vergiftet worden sein könnte. Aber natürlich macht dieses Wissen die Schlussfolgerungen von unserer Protagonistin noch beeindruckender, denn sie beweist damit ihre Stellung als ausgewöhnliche Detektivin, womit ich die Geschichte Der Daumenabdruck des heiligen Petrus von Agatha Christie zwar weiterempfehle, dies aber nicht ohne einen kleinen Abzug tun kann.

Miss Marple

Die überlistete Spiritistin von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Die überlistete Spiritistin von Agatha Christie geht es um Simon Clode, dessen Rechtsanwalt Mr. Petherick den anderen dieses Mal die Geschichte erzählt. Simon Clode war ein reicher Mandant des Anwalts, der seiner Enkelin Christobel sehr nachtrauert. Das kleine Mädchen ist vor einiger Zeit gestorben, sodass Simon die Verbindung zu ihr weiter sucht, indem er eine Spiritistin engagiert, die nach einiger Zeit sogar bei ihm einzieht. Seine Nichten und sein Neffe sind nicht wirklich begeistert davon erst recht nicht, als der ältere Herr sein Testament zugunsten der Spiritistin ändern möchte. Dies wird Mr. Petherick von Mr. Clode eines Tages mitgeteilt. Mr. Petherick ist davon nicht wirklich begeistert, sieht aber keine andere Möglichkeit als dem Mann diesen Wunsch zu erfüllen, dabei versäumt er es aber nicht, sich mit dem Mann einer der Nichten von Clode zu besprechen. Dieser Mann versucht Clode davon abzubringen sein Testament zugunsten der Spiritistin zu ändern, kann aber nichts ausrichten. Als er befürchtet, dass seine Frau ihr Erbe verliert, denkt er sich einen Trick aus. Mr. Petherick kümmert sich um das neue Testament, das sogar von einer der Hausangestellten beglaubigt wird. Petherick nimmt den Umschlag mit in sein Büro und schließt ihn dort in den Safe ein bis Mr. Clode einige Monate später verstirbt. Als er das Testament herausholt ist in dem Umschlag nur ein weißes Stück Papier. Er kann sich nicht erklären wer das Testament ausgetauscht haben soll, denn schließlich haben die, die ein Motiv haben keine Möglichkeit und diejenigen, die kein Motiv haben, hatten zwar die Möglichkeit, aber dementsprechend keinen Grund.

Nun sollen die Mitglieder des Dienstagabend-Klubs diesen Fall lösen und natürlich kann sich niemand wirklich erklären wie das weiße Stück Papier in den Umschlag mit dem Testament gekommen ist.

Interessant an diesem Fall ist besonders, dass all diejenigen, die ein Motiv haben, keine Chance hatten den Umschlag oder das Testament auszutauschen und die beiden, die die Möglichkeit hatten, ihn auszutauschen, haben ja kein Motiv, denn sie werden im Testament begünstigt. Der Verdacht kommt auf, dass die Frau, die im Testament begünstigt wird, die Spiritistin, keine Zeit hatte das Testament zu lesen und es aus Angst verbrannt hat, aber auch das scheint weit hergeholt. Es könnte auch das Hausmädchen gewesen sein, dass das Testament bezeugt hat, denn sie wird zwar nicht im Testament begünstigt, aber ihr könnte es ein Dorn im Auge gewesen sein, dass ihre Hausherren nicht im Testament begünstigt werden, obwohl es die direkten Verwandten des Toten sind. Nachdem die Grübeleien über den Täter nicht weiterführen, ist der Trick mit dem die Tat begangen wurde, besonders interessant. Und natürlich wird es am Ende so hingedreht, dass diejenigen, die für den Trick verantwortlich waren, ihn nicht eigenhändig ausgeführt haben und die, die ihn ausgeführt hat, hat aus Gehorsam gehandelt und wusste überhaupt nicht Recht, was sie da eigentlich tut und weshalb. So ergibt sich ein verschwundenes Testament ohne richtige Schuld. Der Anwalt Mr. Petherick wird am Ende vom „Täter“ aufgeklärt, der diesem in einem hypothetischen „Was-wäre-wenn“-Fall schildert was vorgefallen hätte sein können. Natürlich ist Miss Marple zuvor auf die richtige Lösung gekommen. Und damit wird auch dieser Fall von der Detektiv gelöst, also keine Überraschung, aber ein schöner kleiner Krimi, den es sich zu lesen lohnt, weshalb ich die Geschichte Die überlistete Spiritistin gerne weiterempfehle.

Miss Marple

Der rote Badeanzug von Agatha Christie

In der Kurzgeschichte Der rote Badeanzug von Agatha Christie, die von Joyce Lemprière erzählt wird, geht es um ein junger Paar, das sie in einem Badeort getroffen hat. Joyce befindet sich in Rathole, wo sie ein neues Bild malen möchte. Als sie merkt, dass sie sich nicht mehr konzentrieren kann und sich ein junges Paar mit eine ehemaligen Bekannten des Mannes über einen Badausflug unterhalten, beschließt Joyce selbst schwimmen zu gehen, allerdings geht sie in die genau entgegengesetzte Richtung. Denis ist mit seiner Frau Margery dort und fährt mit dieser zusammen zu einer Höhle, Carol läuft über die Klippen. Dabei wird einer der drei nicht zurückkehren, allerdings wirkt es durch geschickte Manöver so, dass alle drei zurückgekehrt sind. Der Mann fährt offenbar mit seiner Frau weg und wenig später kommt auch Carol über die Klippen zurück und fährt selbst mit ihrem Auto weg. Einige Tage später findet man die Kleidung von einer der Frauen an einem abgelegenen Stand, offenbar wollte sie schwimmen gehen und scheint sich dabei den Kopf gestoßen zu haben, woraufhin sie ertrank. Joyce erfährt beim Malen von einem Seemann von der Legende, dass das ganze Dorf durch Kämpfe zerstört wurde und nachdem sie Blut unter der Eingangstür gesehen haben will, erzählt er ihr, dass es die Legende gibt, dass wenn jemand im Dorf Blutspuren vor dem Gasthof sieht, innerhalb von wenigen Tagen ein weiterer Todesfall eintritt. Nachdem Joyce dort Blutspuren gesehen hat, erfährt sie, dass tatsächlich eine der Frauen, die sie kennengelernt hat, gestorben ist. Ein Jahr später hat sie ein Déjà vu. Joyce sieht wieder einen Mann mit einer Frau, die auf eine andere Frau treffen. Die drei beschließen wieder schwimmen zu gehen und Joyce beschließt, dass sie dieses Mal sofort zur Polizei geht um dort Anzeige zu erstatten oder die Beamten zumindest vorzuwarnen, natürlich geht sie davon aus, dort ausgelacht zu werden. Sie rechnet nicht mit einem Scotland Yard-Ermittler, der ihr glaubt, denn genau aus dem Grund ist er nämlich in dem kleinen Küstenort.

Ich muss sagen, dass ich diese Geschichte am Anfang sehr ruhig und beschaulich fand, natürlich passt dazu nicht ganz die alte Legende von der Zerstörung und den Blutstropfen. Ziemlich schnell kommt eine mysteriöse Stimmung auf, denn natürlich wirkt das Ganze ein bisschen unheimlich. Zwei Frauen und ein Mann gehen zusammen schwimmen und alle drei scheinen zurückzukommen, doch einige Tage später stirbt die Frau offenbar, aber scheinbar doch nicht, denn irgendwie scheint ein Trick angewendet worden zu sein, damit es zumindest so wirkt. Miss Marple findet die Lösung und die vier anwesenden Männer sind verdutzt: wie kann die unschuldige Miss Marple, die noch dazu in einem kleinen, unauffälligen Dörfchen lebt, auf solche Lösungen kommen? Sie verrät es ihnen: einen ähnlichen Fall hat sie selbst erlebt, sodass sie diesen auf den vorliegenden übertragen konnte und somit sogar das Motiv erraten konnte. Mir scheint das ziemlich logisch, auch wenn ich nicht verstehe, warum Männer diesen Fall nicht lösen konnten. Aber gerade das ist ja ein interessantes Motiv, das man in der Literatur äußerst selten geboten bekommt (ohne jetzt die Kiste mit den Geschlechterdifferenzen aufmachen zu wollen): Eine Frau, die nicht nur klüger zu sein scheint als die anwesenden, offensichtlich hochgebildeten Männer, sondern auch eine Frau, die aufgrund ihrer weiblichen Fähigkeiten den Fall lösen kann, ohne dass dies plump wirkt oder sie auf diese Geschlechterdifferenzen reduziert wird, ohne dass sie dafür niedergemacht wird, sondern im Gegenteil sogar noch von den anwesenden Männern – zumindest teilweise – dafür bewundert wird, dass sie einen solch komplizierten Fall lösen konnte. Und natürlich kommt Miss Marple hier mal wieder mit einer Lösung um die Ecke, die total logisch klingt, wenngleich ich den Mordplan erst einmal durchdenken musste um dahinter zu kommen. Das macht die Geschichte aber nur umso eindrucksvoller.

Letztendlich ist Der rote Badeanzug von Agatha Christie eine tolle Geschichte, die ich gerne weiterempfehle, denn es macht wirklich Spaß sie zu lesen.

Miss Marple

Die verschwundenen Goldbarren von Agatha Christie

Die Geschichte der verschwundenen Goldbarren aus dem gleichnamigen Sammelband von Agatha Christie wird dieses Mal von Raymond West erzählt. Er erzählt von etwas, das er selbst nicht aufklären kann, aber er möchte diese Geschichte seinem Club nicht vorenthalten. Er erzählt, dass er vor einige Zeit einen jungen Mann kennenlernte, nachdem er ihn erst wenige Wochen kennt, fährt er zu ihm in Polperran Pfingsten zu verbringen. John Newmann soll ein reicher Mann gewesen sein, der sich in der Gegend aufhielt um dort in versunken Schiffen nach Gold zu suchen. Natürlich finden das die Einheimischen nicht so toll, auch scheint ein Wirt die Anwesenheit von Fremden nicht so besonders gut zu finden. Eines Tages kommt ein Sturm auf, abends klart das Wetter auf und John beschließt noch einen Spaziergang zu machen, am nächsten Morgen kommt er nicht zum Frühstück und so macht sich Raymond sorgen. Er organisiert einen Suchtrupp, der den ganzen Tag braucht um John zu finden. Man findet Spuren im Sand, dass der Wirt in der Nähe der Stelle gewesen sein muss, an der die Goldbarren versteckt waren, allerdings sind diese verschwunden. Es stellt sich heraus, dass in der Höhle, in der sie versteckt wurden, schon gesucht wurde, sodass man sie dort gut verstecken konnte, weil niemand noch einmal dort suchen würde, allerdings sind sie inzwischen verschwunden, da John in seinem „Gefängnis“ ja ziemlich lange ausharren musste. Raymond kann sich nicht erklären wie der Wirt von einer kränklichen Frau, die aussagt, nicht gehört zu haben wie der Truck des Wirtes wegfuhr, ein Alibi kriegt. Und auch deren Pflegerin, die aussagt, dass sie die ganze Nacht wach gewesen wäre und der Truck sich nicht aus der Garage bewegt habe, gibt ihm ein Alibi. Miss Marple vermag natürlich mit dem Polizisten Sir Henry zusammen den Fall sofort zu durchschauen, dem Polizisten gelingt es deshalb wohl so gut, weil er bereits von dem Fall gehört hat.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich am Anfang bei dieser Geschichte ein bisschen skeptisch war, allerdings nicht allzu lange, denn dann hat sie ein bisschen Fahrt aufgenommen und war dann doch recht unterhaltsam. Auch hier hätte ich es schön gefunden, wenn man die Geschichte und die Figuren noch ein bisschen mehr ausgestaltet hätte, dafür hätte es durchaus Potenzial gegeben, aber ich kann verstehen, dass das auf wenigen Seiten nahezu unmöglich ist. Schade fand ich, dass die Auflösung relativ klar war. Natürlich ist es auch doof, wenn man als Leser nicht erraten kann, wer der Täter ist, weil die Detektive nahezu übermenschliche Kräfte zu haben scheinen und riechen oder hellsehen können, wer der Täter war, aber hier war es mir dennoch ein bisschen zu offensichtlich, wenngleich ich den Teil der Auflösung mit dem Alibi des Wirtes doch recht cool fand. Damit hatte ich nicht so richtig gerechnet, obwohl es relativ offensichtlich ist, wenn man es weiß. Schön fand ich es auch, dass es nicht nur Miss Marple war, die hier den Fall auflösen konnte, obwohl Sir Henry natürlich im Vorteil ist, wenn er die Auflösung schon kennt. Aber dennoch nett, dass sie es zusammen gemacht haben und nicht die Erklärungen von Miss Marple überwogen haben.

Insgesamt ist Die verschwundenen Goldbarren von Agatha Christie eine nette Geschichte, die mir aber nicht so gut gefallen hat, wie ihre Vorgänger, dennoch kann ich sie im Kontext des Bandes gut weiterempfehlen.

Miss Marple

Der Tempel der Astarte von Agatha Christie

Der Tempel der Astarte ist die zweite Kurzgeschichte im Band von Agatha Christie. In dieser Geschichte erzählt der Geistliche Dr. Pender. Es ist eine mysteriöse Begebenheit, die ihm vor vielen Jahren passiert ist. Er ist mit vielen anderen zusammen auf einer Feier, auf welcher ihnen der Gastgeber Richard Haydon einen dichten Hain in der Nähe seines Hauses zeigt. In diesem Hain steht ein Götzenhaus der Astarte, alle scheinen davon in eine seltsame Beklemmung versetzt, also entscheidet man sich zurück zum Haus zu gehen. Diana, eine der Gäste, schlägt vor, dass man in dem Hain eine Kostümparty feiert. Alle finden die Idee mit der Kostümparty gut, aber nicht den Teil, dass diese in dem Hain stattfinden soll. Als Diana am Abend, während der Party, verschwunden ist, wollen sie alle suchen. Richard stolpert auf Diana zu und scheint tot umzufallen. Er hat ein Loch im Herzen, aber man kann keine Waffe finden. Diana erwacht aus einer scheinbaren Trance, und fällt ohnmächtig zu Boden. Sie wird ins Haus gebracht, und auch der Leichnam von Richard wird ins Haus gebracht.

Die Charaktere in dieser Geschichte sind sehr nett, wenngleich ich nicht genau verstehe für was es so viele Gäste geben musste, denn sie hatten für die Auflösung des Falles eigentlich keine Bedeutung. Das fand ich ein bisschen schade und auch die Figuren, die eine Rolle spielen, werden kaum näher ausgearbeitet und da hätte ich noch ein bisschen Potenzial gesehen.

Schön war es aber, dass die Geschichte so einen mystisch-mysteriösen Anklang hat. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Schade war nur, dass für mich, wahrscheinlich auch aufgrund der Kürze der Geschichte, ein paar Aspekte nicht ganz klar waren. Zum einen ist da das plötzliche Verhalten von Diana, die sich als Priesterin verkleidet, auf Richard losgeht und sich hinterher an nichts erinnert und zusammenbricht. Warum geht sie auf Richard los? Warum ist sie scheinbar besessen von diesem Hain und wird dort auch ohnmächtig? Und warum stolpert Richard? Natürlich ist das nicht wirklich helle Mondlicht Teil der Lösung, denn in diesen Lichtverhältnissen kann er durchaus über eine Baumwurzel gestolpert sein, aber warum bleibt er dann liegen? Ist er ohnmächtig oder woran liegt es? Da für mich diese Aspekte unklar geblieben sind, wollte ich sie hier zumindest kurz aufführen. Dazu kam, dass die Charaktere für mich nicht so schön ausgearbeitet waren, was vielleicht auch daran liegt, dass der Vorfall einige Jahre zurückliegt, wodurch ich mich aber nicht wirklich gut in den Fall hineindenken konnte und der Lesegenuss auch ein bisschen kürzer kam.

Grundsätzlich ist Der Tempel der Astarte von Agatha Christie keines der besseren Werke der Autorin, passt aber gut in diese Sammlung und kann deshalb auch gerne im Zuge des Lesens dieser gerne mitgelesen werden.