Adventskalender 2023 ·Der Cocktailmörderclub C. Cambridge

Inhaltsangabe: Der Cocktailmörderclub von Colleen Cambridge

Im zweiten Band der Phyllida Bright-Reihe Der Cocktailmörderclub von Colleen Cambridge findet auf dem Gelände einer der örtlichen Kirchen ein mehrtägiger Mord-Basar statt. Einige Mitglieder des Detection Clubs, darunter unter anderem Agatha Christie, Dorothy Sayers und G. K. Chesterton, haben sich bereits erklärt bei einer Spendenaktion mitzuwirken. Sie sind extra aus London gekommen, um sowohl Exemplare ihrer Bücher zu signieren als auch als Jury bei einem Kriminalgeschichten Wettbewerb zu fungieren.

Am Abend vor dem Mord-Basar findet eine Cocktail-Party mit den Nachwuchsautor:innen statt. Alle Autor:innen, die eine Geschichte bei dem Wettbewerb eingereicht haben, sind eingeladen zusammen zu feiern und dürfen sich mit ihren großen Idolen unterhalten. Als während der Party der Pfarrer der Gemeinde tot zusammenbricht, nachdem er den Lieblings-Cocktail eines der Mitglieder des Krimi-Clubs probiert hat, beginnt Phyllida mit ihren Ermittlungen während auch die Polizei auf den Plan tritt. Sie schafft es, bei den meisten der Verhöre anwesend zu sein, und kriegt so eine ganze Menge Informationen.

Während sie ermittelt, geschehen aber noch einige weitere Verbrechen: am Morgen nach dem Mord, findet das Hausmädchen des Pfarrers dessen Katze tot im Haus, ein Beistelltischchen wird gestohlen, die Liste mit den Wettbewerbsergebnissen wird auch gestohlen und kurze Zeit später geschieht noch ein Mord und die Frau und der Bruder des Cocktail-Liebhabers haben einen folgenschweren Autounfall.

Phyllida spielt mögliche Motive durch: sollte der Pfarrer aus dem Weg geräumt werden, weil er die Wettbewerbsergebnisse zusammengerechnet hat und jemand diese fälschen wollte, ohne dass es bemerkt wird? Wollte der Täter den Diebstahl des Beistelltischchens vertuschen? Oder sollte eigentlich der Vorsitzende des Krimiautor:innen-Clubs sterben und es traf nur zufällig der Pfarrer, weil dieser den Cocktail des Vorsitzenden probieren wollte?

Adventskalender 2023 ·Der Cocktailmörderclub C. Cambridge

Rezension: Der Cocktailmörderclub von Colleen Cambridge

Bei Der Cocktailmörderclub von Colleen Cambridge handelt es sich um den zweiten Band der Phyllida Bright (Agatha Christies Haushälterin ermittelt)-Reihe. Es bietet sich auf jeden Fall an, den vorherigen Band gelesen zu haben, da man dann die Figurenkonstellationen etwas besser nachvollziehen kann und auch Phyllidas Stellung im Haushalt und im Dorf etwas besser versteht. Die Fälle sind aber eigentlich in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Wer ein großer Agatha Christie (oder Dorothy Sayers oder G. K. Chesterton oder Anthony Berkeley)-Fan ist, wird hier möglicherweise enttäuscht, denn die Kriminalautor:innen tragen praktisch nichts zu Lösung des Falles bei und kommen auch verhältnismäßig selten vor. Natürlich spricht Christie immer mal wieder mit ihrer Freundin Phyllida, aber sie selbst trägt nicht viel zur Handlung oder zur Auflösung des Falles bei, was ich ehrlich gesagt etwas schade fand und was den ein oder anderen Leser/-in enttäuschen könnte.

Was ich hingegen sehr mochte, war Phyllidas Ermittlungsarbeit. Sie muss zwar nebenbei die Spenden-Veranstaltungen organisieren und dafür sorgen, dass der Ablauf reibungslos funktioniert und natürlich muss auch der Ablauf im Herrenhaus funktionieren, obwohl einige der Angestellten bei der Spenden-Veranstaltungen sind, aber sie nimmt sich wirklich viel Zeit für ihre Ermittlungen. Ich mag es ja, wenn diese nicht nur stiefmütterlich behandelt werden, sondern etwas ausführlicher geschildert werden.

Außerdem kommen in diesem Krimi Hunde und Katzen vor. Freunde dieser Tiere kommen durchaus auf ihre Kosten, aber wie ich es in der Inhaltsangabe schon erwähnt habe, stirbt auch ein Tier. Das sollte man im Hinterkopf haben, falls einem so etwas nahe geht.

Was mich ebenfalls gestört hat, waren die Kabbeleien zwischen Phyllida und dem Chauffeur, Bradford, der Familie. Ich muss sagen, dass Phyllida überhaupt kein Interesse an Männern zu haben scheint, aber sowohl der örtliche Arzt, Dr. Bhatt, als auch der Chauffeur scheinen Interesse an ihr zu haben und ich mag Dreiecksbeziehungen nicht; zumal das alles so vage gehalten wird, was ich nicht sonderlich mag. Ich fände es schön, wenn eine starke Frau einfach ihren eigenen Weg gehen kann ohne direkt Interesse an einem (oder mehreren Männern) zu entwickeln.

Ein weiterer Punkt ist, dass Bradford ihr zwar bei den Ermittlungen hilft, sich aber immer wieder davon distanziert und meint, dass er damit ja nichts zu tun habe, man aber gleichzeitig merkt, dass ihm die Ermittlungen auch selbst Spaß machen.

Außerdem fehlen immer noch sehr viele Informationen über die Figuren. Wir wissen auch nach zwei Bänden nichts über Phyllida (es ist ja in Ordnung, wenn andere Figuren nichts erfahren, aber wir als Leser:innen erfahren auch nichts, was sehr schade ist) oder Bradford (obwohl man ahnt, dass er wahrscheinlich weiß wie man Ermittlungen führt und es mich nicht überraschen würde, wenn herauskäme, dass er im Krieg als eine Art Spion oder später bei der Polizei gearbeitet hätte). Ich würde einfach gerne ein paar Infos zu den wichtigen, handlungstragenden Figuren erhalten.

Alles in allem hat mir Der Cocktailmörderclub von Colleen Cambridge aber sehr gut gefallen. Ich finde Phyllida meistens ganz in Ordnung, weil ich einfach nicht genug über sie weiß, um sie als Figur wirklich zu mögen. Ich mag aber ihre Ermittlungsarbeit. Der Fall selbst ist sehr verworren und scheint mir an einigen Stellen künstlich verkompliziert worden zu sein, ist aber interessant und abwechslungsreich. Insgesamt handelt es sich um einen guten zweiten Band dieser Krimi-Reihe um Agatha Christies Haushälterin.

 

 

 

Danke an Lübbe für das Rezensionsexemplar!

Adventskalender 2023 ·Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung von P. Hartlieb

Inhaltsangabe: Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung von Petra Hartlieb

Petra Hartlieb beschreibt in ihrer Anekdotensammlung Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung wie es zum Weihnachtsgeschäft bei ihr zugeht.

Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie vor einigen Jahren eine Buchhandlung in Wien gekauft und ist kurzer Hand mit ihm und der jüngsten Tochter von Hamburg nach Wien gezogen. Den jugendlichen Sohn haben sie in Hamburg gelassen, weil er dort zur Schule ging.

Die Autorin erzählt von vielen Kund:innen, die sie in der Weihnachtszeit besuchen kommen. Dabei gibt es viele verschiedene Kund:innen und viele kleinere und größere Abenteuer. So erzählt sie gibt es Kund:innen, die genau wissen, was sie wollen und die ihr einfach eine Liste zum Bestellen in die Hand drücken. Bei einem Kunden hat das nicht so gut geklappt, da die Bücher auf seiner Liste entweder vergriffen sind oder lange Lieferzeiten haben, und so steht er an Heiligabend auf einmal ohne Geschenke da. Bei einem großen Kundenansturm und mehreren Kunden, die ein Geschenk für die Schwiegermutter suchen, versucht man schon mal Beratungsgespräche zusammenzufassen.

Außerdem erzählt Frau Hartlieb von ihren Angestellten mit denen sie gemeinsam Weihnachtspapier aussucht (und von Kund:innen, die einem auf den Kopf zusagen, dass sie das Papier hässlich finden) und von Einpackhelferinnen, die offenbar aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse die falschen Bücher eingepackt beziehungsweise die Bücher falsch beschriftet haben bis sich herausstellt, dass die beiden Brüder, die in der Buchhandlung einkaufen natürlich den gleichen Nachnamen haben und es wohl besser wäre auch die Vornamen dazu zu schreiben.

Hin und wieder kommt es auch von Seiten des Ladens oder den Angestellten zu kleineren Unfällen: Wenn beispielsweise plötzlich der Strom im vorderen Teil des Ladens weg ist, muss man sich mit Stehlampen und Verlängerungskabeln und vielen Kerzen behelfen, was manche Kund:innen für eine stimmungsvolle Adventsaktion halten, finden anderen nervig, weil man außer den groben Umrissen der Buchcover im halbdunkel wenig erkennt. Oder wenn Angestellte aus Versehen Steckdosenleisten ausschalten und die Chefin am nächsten Morgen panisch versucht einige der Computer wieder mit dem Netz zu verbinden, weil ein paar der Computer auf einmal nicht mehr richtig funktionieren und sich dann herausstellt, dass es gestern „beim Zurückfahren der Theke so ein Ruckeln gab“.

Aber neben vielen Anekdoten aus der Buchhandlung wartet Hartlieb auch mit vielen Geschichten aus ihrem Privatleben auf: zu müde zum Treffen mit Freunden und für die Weihnachtsvorbereitungen sollen die Großeltern es richten, die aber leider noch gemütlich ihren Mittagsschlaf machen oder im Sessel lesen, und so der Ofen kalt und der Baum für’s erste ungeschmückt bleibt. Dann muss es an Heiligabend eben etwas schneller gehen.

Irgendwann ist die aktuelle Adventszeit wieder vorbei, dann kann man aufatmen und die Bestellungen nehmen wieder ein normales Ausmaß an.

Adventskalender 2023 ·Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung von P. Hartlieb

Rezension: Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung von Petra Hartlieb

Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung gehört zu den beiden Bänden um die „wundervolle Buchhandlung“ in Wien, die von Petra Hartlieb geführt wird.

Bei diesem Band handelt es sich um Anekdoten und Erzählungen, die Frau Hartlieb passiert sind. Sie hat in diesem etwa 160 Seiten Bändchen nicht nur einige Geschichten, sondern auch ein paar Rezepte zusammengetragen. Die Gerichte zu den Rezepten werden im Band erwähnt, sodass zumindest nachvollziehbar ist wie man darauf kommt, allerdings haben die meisten der Rezepte nichts mit Weihnachten zu tun. Außerdem gibt es im Band noch eine Liste mit Büchergeschenkideen. Ich kann wenig darüber sagen, ob ich diese Geschenkideen gut finde, weil mir einige davon nichts sagten, aber ich finde es immer schwierig pauschal zu bestimmen was jemandem gefallen müsste wenn man ausschließlich Alter und Geschlecht hat. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass Buchhändler:innen in ihrem Alltag sehr häufig mit genau diesen Angaben arbeiten müssen.

Bei den Anekdoten handelt es sich um eine wilde Mischung: viele haben direkt oder indirekt mit Weihnachten und der Buchhandlung zu tun, einige haben aber auf den ersten Blick wenig mit Weihnachten zu tun und nur mit der Buchhandlung und andere haben mit den privaten Weihnachtsvorbereitungen der Familie zu tun und wie wenig man das Fest genießen kann, wenn man im Dezember sehr viele Bestellungen verarbeiten muss.

Und hier war auch ein Knackpunkt für mich: Hartlieb schreibt an einer Stelle, dass sie es nicht mag, wenn Buchhändler:innen immer meckern, weil sie so viel zu tun haben in der Weihnachtszeit und alles so stressig sei, aber sie meckert auch. Ziemlich viel sogar. Sie schreibt auf der einen Seite, dass sie den Kund:innen nicht das Gefühl geben wollen, dass ihre Bestellungen eine Bürde sind, aber nach der Lektüre hatte man schon beinahe den Eindruck, dass ihnen das alles zu viel wird, was aber ja keinen Sinn ergibt, weil sie schließlich von ihrem Geschäft leben können müssen.

Hinzu kam noch, dass für mich diese Anekdoten alle recht wild und ungeordnet nebeneinander standen. Einige sind länger gewesen, andere nur wenige Zeilen lang, und obwohl sie häufig thematisch halbwegs passend in einem Kapitel standen, hatte ich nicht das Gefühl, dass ich diese Geschichten zeitlich einordnen konnte. Ich hätte mir das ganze etwas tagebuchartiger gewünscht. Wenn man beispielseweise am 1. Dezember (oder am 1. Advent) oder so angefangen hätte und dann jeden Tag erzählt hätte was an diesem in der Buchhandlung abgelaufen ist, welche Geschichten mit komischen, lustigen, schönen Kundenbestellungen sie am jeweiligen Tag durchgemacht haben, dann hätte die Sammlung mehr Struktur erhalten und man hätte einen echten Eindruck vom Weihnachtschaos erhalten.

Insgesamt fand ich Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung von Petra Hartlieb ganz in Ordnung. Ich überlege derzeit noch, ob ich auch den anderen Band, der den Buchhandlungalltag nicht weihnachtsspezifisch zeigt, lesen möchte oder nicht. Mein Lieblingsbuch wird es aber wohl nicht werden.

Adventskalender 2023 ·Ein Fall für Katzendetektiv Ra 3: Die Suche nach Pharaos Sohn von A. B. Greenfield ·Hörbücher

Kurz gesagt: Ein Fall zur Katzendetektiv Ra – Die Suche nach Pharaos Sohn von Amy B. Greenfield

Im dritten Abenteuer von Ra, Khepri und Miu Die Suche nach Pharaos Sohn von Amy B. Greenfield werden Ra und seine Freunde mit Dedi und Kija, Pharaos Kindern, in den Palast einer seiner Nebenfrauen geschickt, weil der Pharao noch wichtige Dinge zu erledigen. In der Zwischenzeit soll Ra auf Pharaos Kinder aufpassen, was dieser mit Unterstützung seiner Freunde auch tut bis in der ersten Nacht im Palast Dedi verschwindet. Natürlich machen sich Ra, Miu und Khepri direkt auf die Suche nach Pharaos Sohn und finden dabei heraus, dass noch ein zweiter Kronprinz entführt wurde: Sobek Junior, der Sohn des Krokodilkönigs wurde entführt. Kija soll zurück zu ihrem Vater geschickt werden, und eigentlich soll Miu sie begleiten um auf sie zu achten, doch sie verpasst das Schiff und so verlieren die großen Detektive auch noch das zweite von Pharaos Kindern. Im Laufe ihrer Ermittlungen befragen die Katzen und der Skarabäus wieder einige Tiere und finden so immer neue Hinweise auf den Aufenthaltsort der beiden Kronprinzen…

Ich habe den dritten Band der Reihe auch wieder als Hörbuch gehört, deshalb werde ich auf das Medium und auf den Inhalt eingehen.

Ich mag die Katzendetektiv Ra-Reihe ja sehr gerne. Bei Ra haben wir weiter eine Entwicklung. Er wird weniger egoistisch, teilt sein Futter mit Miu, und teilt den Ruhm für den gelösten Fall ganz freiwillig mit seinen Freunden. Dennoch ist er natürlich verwöhnt und genießt die Privilegien als Pharaos Kater. Miu zeigt sich auch in diesem Band als ein bisschen schnippisch aber auch sehr mutig und Khepri zieht am Ende die Schlussfolgerungen, wobei er mal wieder Ra unterstellt, dass er signifikant zur Lösung des Falls beigetragen und die letzten Hinweise geliefert hat.

Der Fall selbst ist sehr spannend und verworren, denn es gibt viele zwielichtige Gestalten im Palast und wenige Tiere, die ihnen weiterhelfen wollen, denn natürlich haben alle ihre eigenen Probleme (der Geier möchte sich mit den Krokodilen gut stellen und die Löwin und die Ibismutter vermissen ihre entführten Kinder). Nach und nach finden die großen Detektive, wie sie sich selbst nennen, aber immer mehr Hinweise und können sogar eine vollständige Liste der Verdächtigen zusammenstellen. Während Ra wilde Anschuldigungen ausstößt und diejenigen verteidigt, die er für unschuldig hält, halten sich Miu und Khepri eher an die Fakten und holen Ra zurück auf den Boden der Tatsachen.

Dietmar Bär hat auch diesen Band wieder eingesprochen. Ich mag Dietmar Bär als Sprecher schon total gerne und ich finde er spricht Ra und seine Freunde einfach total super. Ich mag es wie er Miu und Khepri eigene Stimmen verleiht und ich finde seine volle tiefe Stimme passt super zum königlichen Kater.

Insgesamt mag ich auch den dritten Band der Katzendetektiv Ra-Reihe Die Suche nach Pharaos Sohn von Amy B. Greenfield. Ich mag Dietmar Bär als Sprecher, den Fall selbst, die großen Detektive und vor allem Ra, der auch hier wieder eine Entwicklung zeigt. Alles in allem also wirklich ein gelungener dritter Kinderkrimi.

Adventskalender 2023 ·Hörbücher ·König Ludwig und der tote Preuße von K. Kaiser

Kurz gesagt: König Ludwig und der tote Preuße von Kirsten Kaiser

König Ludwig und der tote Preuße von Kirsten Kaiser ist der erste Band der Neuschwanstein-Krimi-Reihe. König Ludwig von Bayern hat gerade seine Cousine und ehemalige Verlobte Herzogin Sophie (die jüngere Schwester von Elisabeth, Kaiserin von Österreich) zu Gast als ein preußischer Abgesandter während der Verhandlungen erschossen wird. Ludwig glaubt, dass er selbst das Opfer sein sollte und beginnt zu ermitteln: bestimmt waren es die Preußen, die ihn ermorden wollten und nur aus Pech ihren eigenen Mann trafen, denn die Tat wurde mit einem preußischen Gewehr begangen. Während Ludwig am Liebsten sofort mit voller Härter zurückschlagen möchte, ermittelt Sophie in eine andere Richtung. Neben den Befragungen von allen Menschen am Hof, nehmen Ludwig und sein herumexperimentierender Wissenschaftler Fingerabdrücke vom Gewehr und von sämtlichen Angestellten des Hofes…

Ich habe König Ludwig und der tote Preuße als Hörbuch gehört, und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen.

Das Hörbuch wurde von Franziska Grün und Michael-Che Koch eingesprochen. Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass König Ludwig und Herzogin Sophie verschiedene Stimmen erhalten haben, aber mir hat sich nicht so ganz erschlossen warum an einigen neutralen Stellen (wenn beispielsweise der Fokus nicht auf Ludwig oder Sophie lag) der Sprecher so ausgewählt wurde, manchmal hatte ich an diesen Stellen das Gefühl, dass es die Stimme nicht so richtig zur Situation gepasst hat. Grundsätzlich mochte ich die beiden Sprecher:in aber sehr gerne.

Die Handlung selbst war ganz okay. Der Fall war interessant, aber Sophie und Ludwig haben, natürlich auch, weil es sich um ihren ersten Fall handelt, keine Ahnung von Ermittlungen und so ermitteln sie eher mit Glück als mit Methode, vor allem bei Ludwig hat man das Gefühl, dass er sehr große Stücke unbegründet auf sich und seine Ermittlerfähigkeiten hält.

Kommen wir damit zu den beiden Detektiven: sowohl bei Sophie als auch bei Ludwig hatte ich nicht das Gefühl, dass sie sich besonders viel Mühe gegeben haben bei ihren Ermittlungen. Ich mochte Sophie grundsätzlich, habe aber irgendwie keinen rechten Zugang zu ihr gefunden. Ludwig ist sehr naiv, arrogant, dabei aber nicht bösartig oder übermäßig egoistisch. Natürlich hält er sich selbst für den besten König und besten Ermittler, aber er mag seine Cousine, geht mit ihr respektvoll um und springt sogar in die Breche für sie. Das hat ihn mir irgendwie sympathisch gemacht, obwohl ich ihn jetzt nicht unbedingt als Figur toll fand.

Insgesamt mochte ich König Ludwig und der tote Preuße von Kirsten Kaiser. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolge, weil ich nicht so richtig begeistert war, aber der erste Band der Reihe war ganz in Ordnung. Die beiden Sprecher haben ihre Arbeit gut gemacht und mich würde es auf jeden Fall interessieren wie es mit Herzogin Sophie und König Ludwig II von Bayern weitergeht.

Adventskalender 2023 ·Tatort Antike von C. Hartz

Kurz gesagt: Tatort Antike von Cornelius Hartz

Das Sachbuch Tatort Antike – Berühmte Kriminalfälle des Altertums von Cornelius Hartz vereint 21 Kriminalfälle, die zwischen 1323 v. Chr. Und 415 n. Chr. passiert sind. Diese Kriminalfälle beschäftigen sich mit dem Tod von Tutanchamun, mit Ramses dem III, Sokrates, Neaira, Olympias, Qin Shihuangdi, Furius Cresimus, 459 tote Babys, Sextus Roscius, Spartacus, Verres, Catilina, Clodius Pulcher, Caesar, Augustus, Jesus, Nero, Commodus, Konstantins Söhne, Priscillian und Hypatia.

Alle aufgeführten Fälle spielen in Ägypten, Griechenland, China und in Rom, wobei der Fokus tatsächlich auf Europa liegt, was ich ein bisschen schade finde. Auch finde ich es schade, dass es hier meistens um Männer ging. Das liegt vielleicht daran, dass Männer sich eher in Gerichten rumtrieben und über diese Verfahren dann auch mehr bekannt war, aber schade finde ich den geringen Frauenanteil doch, denn auch Frauen wurde sicherlich viel Unrecht getan und die ein oder andere war sicherlich auch in Verbrechen verstrickt (wenn sie nicht sogar selbst die Täterin war). Aber das kann ich, wie gesagt, nachvollziehen.

Was mir gut gefallen hat, war zum einen die Auswahl der Kriminalfälle. Ja, die Auswahl ist ein bisschen eurozentristisch, aber davon abgesehen sind viele wichtige, bekannte Kriminalfälle vertreten, aber auch viele, die bisher weniger bekannt sind und die deshalb umso spannender zu lesen waren. Auf der einen Seite finde ich es nicht nötig bekannte Kriminalfälle noch einmal aufzurollen, auf der anderen Seite würden sie wahrscheinlich fehlen in einer solchen Sammlung. Außerdem haben mir die Quellenangaben gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor sehr viel recherchiert hat und alle seine Vermutungen und Kenntnisse belegen konnte. Wenn man will, kann man die Sachen selbst noch einmal in den Originalquellen nachlesen, was ich sehr gut finde. Auch die Einordnung des Autors wie er auf manche Schlüsse kommt, fand ich gut und hilfreich.

Alles in allem hat mir Tatort Antike – Berühmte Kriminalfälle des Altertums von Cornelius Hartz recht gut gefallen. Ich mochte die Kriminalfälle, die verständlich und nachvollziehbar beschrieben wurden.

Adventskalender 2023 ·Die Zeitdetektive 5: Geheimnis um Tutanchamun von F. Lenk

Kurz gesagt: Die Zeitdetektive 5 – Geheimnis um Tutanchamun von Fabian Lenk

Geheimnis um Tutanchamun von Fabian Lenk ist der fünfte Band aus der Zeitdetektiv-Reihe. Julian, Leon, Kim und Kija besuchen eine Ausstellung über Ägypten und Tutanchamun und beschließen daraufhin mit dem Zeitraum Tempus ins alte Ägypten zu reisen. Sie wollen herausfinden wie Tutanchamun gestorben ist. Im alten Ägypten angekommen, lernen sie Iti kennen noch bevor Tutanchamun ermordet wird. Aber schon kurze Zeit später wird der Pharao ermordet im Bäderbereich gefunden und Iti sieht eine verdächtige Gestalt. Obwohl die Freunde sofort mit ihren Ermittlungen beginnen, gerät Iti ins Blickfeld des Mörders und wird sogar verhaftet…

Auch in diesem Band ist hinten wieder ein Glossar und eine kurze Zusammenfassung zum Pharao Tutanchamun drin, die ein paar Fakten bereithält und so eine historische Verortung zulässt. Ich mag es ja immer, wenn fiktive Geschichten mit historischen Fakten unterfüttert werden, wobei ich dieses Mal das Gefühl hatte, dass der ganze Fall nicht so sonderlich viel Sinn ergibt und nicht zu den mir bekannten Fakten gepasst hat.

Ich möchte hier nicht spoilern, aber ich denke, es ist recht logisch, dass die Frau des Pharaos zeitweilig verdächtig wird: sie soll ihren Mann ermordet haben und dann einen Brief an die Hethiter geschickt haben, um einen der Königssöhne zu heiraten und so eine mächtige Frau in Ägypten zu bleiben. Das ergibt aber gar keinen Sinn: warum sollte sie ihren Mann ermordet und NACH dem Mord erst eine Kooperation mit den Hethitern planen. Wenn sie den Mord geplant hätte, wäre es doch klug gewesen die Formalia zuvor zu klären, da erst durch die Klärung klar wird, ob die Hethiter überhaupt den Pakt eingehen und ihr ihre Stellung lassen. Ist es wirklich logisch, dass sie ihren Mann ermordet, obwohl sie nicht mal weiß wie genau sie ihre Macht nach dem Attentat erhalten soll? Das ergab für mich einfach keinen Sinn und war eine riesige Logiklücke neben einigen anderen kleineren in dem Fall.

Über Leon, Julian und Kim erfährt man leider auch nicht so viel mehr, was ich sehr schade fand, weil ich so keinen richtigen Zugang zu ihnen gefunden habe.

Alles in allem hat mir der fünfte Band der Die Zeitdetektive-Reihe Geheimnis um Tutanchamun von Fabian Lenk leider nicht so gut gefallen. Ich bin enttäuscht von der Krimi-Handlung, den Figuren und fand die Logiklücken wirklich störend.

Adventskalender 2023 ·Kings & Fools 3: Verfluchte Gräber von S. Matthes & N. Matt

Kurz gesagt: Kings & Fools 3: Verfluchte Gräber von Silas Matthes & Natalie Matt

Der dritte Band der Kings & Fools-Reihe heißt Verfluchte Gräber und wurde von Silas Matthes und Natalie Matt geschrieben. Der Band erzählt die Geschichte aus Sicht von Noel. Da in der Nähe des Friedhofs Königswachen gesehen wurden, beschließt Jon Wachen auf dem Friedhof aufzustellen, die dort nachts Wache halten sollen. Noel hält zusammen mit Sam Wache und die beiden kommen sich dabei näher. Gleichzeitig buddelt irgendjemand mehrere Gräber auf und entblößt dabei die darin bestatteten Knochen, was den Zirkel ebenfalls alarmiert. Als eine ihrer Mitstreiterinnen von einem wilden Tier angegriffen wird, müssen Noel und Sam Mut beweisen und werden auch blad mit ihrem Gegner konfrontiert… Außerdem gibt es einen neuen Schüler, der sehr an Noel hängt. Als es zu einem Wassereinbruch kommt und Lennart nicht auftaucht, stürzt sich Noel ins Wasser, um den jüngeren Schüler zu retten. Die Lehrer heißen diese Aktion nicht gut, seiner Meinung nach, hätte er den Jungen lieber sterben lassen sollen als sich selbst in Gefahr zu bringen.

Noel ist eine sehr wechselhafte Figur. Auf der einen Seite war er sehr familienverbunden und hat seine kleine Schwester, die eine Behinderung hat, geliebt, auf der anderen Seite ist er froh endlich keine Verantwortung mehr für sie zu haben und ist deshalb auch von Lennart genervt, der sich an ihn klammert. Er scheint es auf der einen Seite überhaupt nicht zu unterstützen, wenn ihm sämtliche Lehrer und Lehrerinnen sagen, dass er Lennart hätte sterben lassen sollen. Auf der anderen Seite hatte ich kurze Zeit später den Eindruck, dass es ihm auch nichts ausgemacht hätte. Obwohl ich denke, dass Noel bisher so mit der sympathischste der ganzen Schüler und Schülerinnen ist, fand ich ihn in diesem Band nicht sonderlich sympathisch.

Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Handlung in diesem dritten Band auch nicht wirklich weiter vorangetrieben wurde. Einzig das Ende verspricht einen Fortgang in der Handlung. Aber wenn ich darüber nachdenke, dass der dritte Band ursprünglich die Hälfte der Reihe gewesen wäre, frage ich mich wie die drei letzten Bände die Unterdrückung durch den brennenden König hätten beenden sollen. Irgendwie scheint mir auch hier in der Reihenkonzeption irgendwas schief gelaufen zu sein (was vielleicht auch erklärt warum die Reihe dann doch erst mit 8 Bände beendet wurde).

Alles in allem fand ich auch den dritten Band der Kings & Fools-Reihe nicht besonders toll. Ich weiß nicht, ob ich nach Verfluchte Gräber von Natalie Matt & Silas Matthes überhaupt noch weiter lesen möchte und werde es mir gut überlegen. Irgendwie möchte ich gleichzeitig doch gerne wissen wie die Reihe enden wird.

Adventskalender 2023 ·Der namenlose Tote von B. Ellis

Kurz gesagt: Der namenlose Tote von Bella Ellis

Der namenlose Tote von Bella Ellis ist der zweite Band der Krimi-Reihe um die Brontë-Schwestern. In einem entlegenen Herrenhaus im Moor werden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. Das Kind wurde wohl im Kamin bestattet und scheint dort schon seit über 10 Jahren zu liegen. Angeblich weiß die Familie nichts darüber wie die Knochen des Kindes dorthin gelangt sind. Charlotte, Anne und Emily beginnen mit ihren Ermittlungen erst einmal damit herauszufinden, wer das Kind eigentlich war, denn sie wollen, dass der Grabstein endlich einen Namen trägt. Bevor die Knochen bestattet werden, zeichnen sie sie und beschrieben sie so detailliert wie möglich. Mit ihren Aufzeichnungen gehen sie zu einer Freundin, der sehr gebildet ist und eine Expertin auf dem medizinischen Gebiet. Sie bestätigt ihnen, dass es sich um ein Kind handelt, sagt aber auch, dass das Kind sehr krank war und wohl schon etwas älter als die sterblichen Überreste vermuten lassen. Während ihrer Ermittlungen stoßen die Schwestern auf dunkle Symbole und alte Kulte, aber auch auf ein Waisenhaus, das die Arbeitskräfte der Kinder an den Meistbietenden verscherbelt.

Ich muss sagen, dass ich zu keiner der drei Schwestern einen richtigen Zugang bekommen habe. Ich finde sie auch nicht wirklich unsympathisch, aber eben auch nicht wirklich sympathisch. Der Fokus liegt auch eher auf ihren störenden und weniger auf ihren positiven Eigenschaften. Sie sind zwar für einander da, streiten aber sonst häufig und sie sind eifersüchtig auf die Erfolg der anderen und gönnen sich nicht den kleinsten Erfolg. Das fand ich sehr schade und hat sie auch nicht sonderlich gut dastehen lassen. Hinzu kommt, dass die Beschreibungen der drei Schwestern eher rudimentär stattfanden, sodass ich insgesamt keinen wirklichen Einblick in die Figuren bekommen habe.

Dieser Krimi spielt eigentlich im Dezember und sollte auf Weihnachten einstimmen, aber Weihnachten ist die meiste Zeit kein Thema. Einzig, dass es kalt ist und die Schwestern frieren, wenn sie draußen unterwegs sind und es sehr viel geschneit hat, deutet darauf hin, dass es sich hierbei um einen Weihnachtskrimi handelt. Davon abgesehen ist Weihnachten nur ganz am Ende ein Thema und wird von der Familie Brontë gefeiert.

Der Krimi selbst hat sich, meiner Ansicht nach, auch ziemlich hingezogen. Klar haben die Schwestern hier denkbar schlechte Voraussetzungen: die Hausbewohner sin unkooperativ und scheinen zu lügen, das Kind hat keine Dinge bei sich außer einem Medaillon, es gibt keinen Hinweis auf dessen Identität und das ganze ist auch schon über 10 Jahre her. Natürlich ist es dann schwierig für die Schwestern, zumal sie ja offiziell nicht wirklich ermitteln dürfen und immer vorschieben müssen, dass sie nur den Namen für den Grabstein herausfinden wollen. Dennoch haben sie lange für ihre Ermittlungen gebraucht und es hat sich alles extrem hingezogen.

Insgesamt gefällt mir der zweite Band der Brontë Schwestern-Reihe Der namenlose Tote von Bella Ellis nicht so gut. Ich fand die Schwestern nicht sonderlich sympathisch, die Handlung zieht sich hin und hat so einige Längen und obwohl der Krimi kurz vor Weihnachten spielt, kommt keine rechte Weihnachtsstimmung auf. Deshalb werde ich die Reihe wohl erst einmal nicht weiterverfolgen.